Zwei Tage nach dem Konzert in der Berliner Philharmonie führen die Philharmoniker und der Rundfunkchor Berlin unter Simon Rattle Joseph Haydns »Schöpfung« bei den Festspielen in Salzburg auf – im Großen Festspielhaus, wo der Chor bereits unter anderem mit der von Peter Sellars inszenierten Matthäus-Passion große Erfolge feierte. Haydns 1798 in Wien uraufgeführtes Oratorium ist eines der populärsten chorsinfonischen Werke überhaupt, was zum einen am inhaltlichen Programm liegt – der biblischen Schöpfungsgeschichte, die hier musikalisch nachvollzogen wird – als auch an der großartigen Musik selbst. Hinzu kommt, dass sich Haydn hier ganz auf die Handlung konzentriert und die in den barocken Oratorien selbstverständlichen Reflexionen, die musikalischen Ruhepunkte, fortlässt. Auch deshalb wirkte die »Schöpfung« seinerzeit ungeheuer modern und wegweisend. Im ersten Teil des Konzerts werden die Berliner Philharmoniker ein neues Werk des Österreichers Georg Friedrich Haas aufführen, der zu den interessantesten und erfolgreichsten zeitgenössischen Komponisten zählt.
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