Die Konzerte müssen leider entfallen.
Spätromantik at its best, mit drei Solisten, zwei Chören, einem großbesetzten Orchester und einem ordentlichen Schuss Wagner. In England ist Edward Elgars Oratorium über Tod und Himmelfahrt des Heiligen Gerontius eines der beliebtesten Chorwerke überhaupt, hierzulande dagegen noch immer ein Geheimtipp. Das war auch Elgar, als er das anderthalbstündige Werk auf ein (stark gekürztes) Gedicht eines englischen Kardinals schrieb. Obwohl Sohn eines Musikalienhändlers und Organisten, brachte er sich das Klavier- und Geigenspiel weitgehend selbst bei. Schon mit zehn Jahren komponierte er, und doch schlug er sich als Privatlehrer und Orchestermusiker durch, bis ihn seine Ehefrau überzeugte, ganz aufs Komponieren zu setzen. Da war er Anfang 30, und es dauerte noch einmal zehn Jahre, bis er mit den »Enigma-Variationen« aus heiterem Himmel einen Sensationserfolg feierte. Ein Jahr später, 1900, folgte »The Dream of Gerontius«, und plötzlich galt Elgar als der bedeutendste britische Komponist seit 300 Jahren. Endgültig unsterblich wurde er dann für die Briten mit »Land of Hope and Glory« aus den »Pomp and Circumstance«-Märschen. Zweimal haben wir den »Gerontius« in den letzten zehn Jahren in Berlin gesungen: 2012 mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Daniel Barenboim und 2014 mit dem DSO und Sir Andrew Davis. Nun freuen wir uns auf eine Wiederbegegnung mit Sir Simon Rattle, der am Pult der Berliner Philharmoniker stehen wird.