Das Konzert am 13. Februar wird als Stream in der Digital Concert Hall übertragen. Die Konzerte am 11. und 12. Februar müssen leider entfallen.
Igor Strawinsky bewegte sich gern zwischen den traditionellen Gattungen. Das gilt auch für »Oedipus rex«, das mal als »Oper in zwei Akten«, mal als »Opern-Oratorium« bezeichnet wird – und das deshalb sowohl auf der Opernbühne als auch im Konzertsaal aufgeführt werden kann. Auch die Wahl der Singsprache ist ungewöhnlich: Jean Cocteau, der berühmte Schriftsteller und Regisseur, erstellte aus Sophokles‘ griechischem Original eine französische Fassung, die dann von einem Geistlichen ins Lateinische übersetzt wurde. Uraufgeführt wurde das knapp einstündige Werk konzertant, bei der Feier zum 20jährigen Bühnenjubiläum des Ballettimpresarios Sergei Diaghilev 1927 in Paris. Ein Jahr später dirigierte Otto Klemperer eine szenische Fassung in der Berliner Kroll-Oper. Im Zentrum der antiken Sage steht der Held Oedipus, der unwissentlich seinen Vater tötet und seine Mutter heiratet. Die Musik spiegelt diese Dramatik mit rhythmischer Prägnanz und oft geradezu archaisch anmutenden Klängen. 2016 sangen wir »Oedipus Rex« unter Leitung von John Eliot Gardiner, diesmal wird Kirill Petrenko am Pult der Berliner Philharmoniker stehen. Im Einsatz sind nur unsere Tenöre und Bässe: Sie werden in den vier konzertanten Aufführungen den Priestern, den Wachen und dem Volk eine Stimme verleihen. In ihrer rhythmischen Prägnanz und Zugänglichkeit ist die Musik auch für das Familienkonzert bestens geeignet.