Giuseppe Verdis »Quattro Pezzi Sacri« gehören zu den Herzstücken unseres Repertoires. Gerade erst haben wir sie für eine CD-Veröffentlichung unter Leitung unseres Chefdirigenten Gijs Leenaars eingespielt. Und auch mit Daniel Barenboim, der an diesem Abend mit den Berliner Philharmonikern am Pult steht, haben wir diese »vier geistlichen Stücke« 2019 schon einmal in der Staatsoper Berlin aufgeführt.
Nach seinen großen Opernerfolgen mit »Aida« und »Falstaff« setzte bei Verdi im letzten Drittel des Lebens eine zunehmende Rückbesinnung auf seine kirchenmusikalischen Anfänge ein, die neben der »Messa da Requiem« in einer Reihe kleinerer religiöser Werke ihren Ausdruck fand, zu denen auch die »Quattro Pezzi Sacri« gehören. Sie sind liturgisch nicht gebunden und über den Zeitraum mehrerer Jahre für zunächst unterschiedliche Besetzungen entstanden. Erst drei Jahre vor Verdis Tod wurden sie 1897 schließlich als Zyklus veröffentlicht. Es ist eine reife, von großer Lebensweisheit geprägte Musik – ebenso komplex wie eindringlich, ausladend und voll und doch auf ihre Art fast bescheiden. Nicht umsonst hielt Verdi selbst das abschließende »Te Deum«, eine seiner letzten großen Kompositionen, für eines seiner vollkommensten Werke.