»Göttin der Geschichte«
für Mezzosopran und Orchester
Ein Klassiker zum Jahresende: das Silvesterkonzert mit Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie, dargeboten vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und dem Rundfunkchor Berlin, unter der Leitung von Vladimir Jurowski im Berliner Konzerthaus. Eigentlich alles wie immer, könnte man meinen.
Vorab findet jedoch die deutsche Erstaufführung eines Auftragswes des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin statt: »Göttin der Geschichte« des russischen Komponisten Sergej Newski, für den die menschliche Stimme von enormer Bedeutung ist. Das Stück für Mezzosopran und Orchester basiert auf dem Gedicht »Der Asow-Feldzug« (2022) von Thomas Venclova. Es ist eine Reaktion auf die damalige russische Belagerung von Mariupol und erzählt gleichzeitig aus verschiedenen Perspektiven. Das Gesangssolo mutiert dabei von Folklore bis hin zu Rap und wird im Orchester durch Klangfarben begleitet, die aus markanten Beispielen der Musik des 20. Jahrhunderts entlehnt sind.
Zum Abschluss des Konzerts begleitet Sie der Rundfunkchor dann mit der optimistischen Botschaft der »Ode an die Freude« singend in ein hoffentlich frohes und schöneres Jahr 2026.
A year-end classic: Ludwig van Beethoven’s Ninth Symphony brings 2025 to a close in grand style, performed by the Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin and the Rundfunkchor Berlin under the baton of Vladimir Jurowski at the Berlin Konzerthaus. A tradition, one might think – and yet this concert opens with something entirely new.
Before Beethoven’s timeless call to unity resounds, the German premiere of »Göttin der Geschichte« (»Goddess of History«) will set a contemporary tone. Commissioned by the Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, this work by Russian composer Sergei Nevsky places the human voice at its centre. Written for mezzo-soprano and orchestra, the piece is based on Thomas Venclova’s 2022 poem »The Azov Campaign« – a response to the siege of Mariupol, capturing its horrors and complexities from multiple perspectives. The vocal part shifts fluidly from folk elements to rap, while the orchestra conjures a vivid soundscape, drawing on diverse influences from 20th-century music.
Finally, with the rousing »Ode to Joy«, the Rundfunkchor Berlin invites the audience to greet the new year with hope and a shared longing for peace, joy, and renewal in 2026.
Das Konzert am 30.12.2025 wird von Deutschlandfunk Kultur aufgezeichnet und am 31. Dezember 2025 gesendet.
The concert on 30 December will be recorded by Deutschlandfunk Kultur and broadcast on 31 December 2025.
Das Konzerthaus am Gendarmenmarkt – umrahmt vom Deutschen und Französischen Dom – empfängt die Besucher:innen in klassizistischem Ambiente an einem der schönsten Plätze Berlins. Nach fast vollständiger Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1984 wieder aufgebaut, beherbergt es die Fassade des nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichteten Königlichen Schauspielhauses, das in seiner Geschichte zahlreiche Um- und Neubauten erfuhr, unter verschiedenen Namen bekannt wurde und als Kultureinrichtung sowohl für Theater- als auch Konzertveranstaltungen genutzt wurde. 1821, kurz nach der Eröffnung, dirigierte Carl Maria von Weber hier die Uraufführung seiner Oper »Der Freischütz«; auch Ludwig van Beethovens 9. Symphonie erklang hier 1826 zum ersten Mal in Deutschland. Beim Umbau in den 1980er-Jahren wurde das Innere des Hauses völlig neu gestaltet – bis 1945 befand sich die Bühne in der Mitte des Gebäudes, an die sich eine Hinterbühne schloss. Seit 1918 wurde das Haus vom Schauspiel dominiert, bevor es nach dem Wiederaufbau in seiner heutigen Form als Konzerthaus eröffnet wurde. Klaus Manns Buch »Mephisto« und István Szabós gleichnamiger Film spielen hier. Vorbild für den heutigen Großen Saal, der 1600 Plätze fasst, war der wesentlich kleinere Konzert- und Ballsaal im Seitentrakt des Schinkelbaus. (Daneben gibt es einen Kleinen Saal für die Kammermusik und den modern gestalteten Werner-Otto-Saal.)
Konzerthaus Berlin
Gendarmenmarkt
10117 Berlin
Deutschland
© Felix Loechner
© Felix Löchner
© Sebastian Runge
Seine Chor- und Orchesterkonzerte gestaltet der Rundfunkchor Berlin so unterschiedlich wie facettenreich. Regelmäßig ist er an der Seite internationaler Spitzenensembles zu erleben. Es besteht eine intensive Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Seine enorme Wandlungsfähigkeit stellt der Rundfunkchor Berlin mit den großen Klassikern der chorsinfonischen Literatur wie auch mit Uraufführungen zeitgenössischer Werke unter Beweis.
Flughafen Berlin-Tempelhof, Hangar 4
James Gaffigan Dirigent
Flughafen Berlin-Tempelhof, Hangar 4
James Gaffigan Dirigent
Philharmonie Berlin
Vladimir Jurowski Dirigent
Elbphilharmonie Hamburg
Vladimir Jurowski Dirigent
Großes Festspielhaus Salzburg Salzburg
Kirill Petrenko Dirigent
Großes Festspielhaus Salzburg Salzburg
Kirill Petrenko Dirigent
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