
»El Niño« ist ein Weihnachtsoratorium der anderen Art – die kalifornische Antwort auf Johann Sebastian Bach. Komponiert hat es John Adams, einer der weltweit erfolgreichsten Komponisten klassischer Musik, das Libretto stammt von Peter Sellars. Sellars hat mit der »Ritualisierung« der Bach’schen Passionen in Berlin große Erfolge gefeiert, an denen wir einen gewichtigen Anteil hatten. Und Adams ist seit der Saison 2016/17, in der er Residenzkünstler der Berliner Philharmoniker war, dem Hauptstadtpublikum ein Begriff. Neben mehreren Opern hat das Dream-Team Adams/Sellars zwei Oratorien erschaffen: »The Gospel According to the Other Mary« führten wir unter Leitung von Simon Rattle mit den Berliner Philharmonikern im Januar 2017 auf – der Mitschnitt ist im November 2017 im Rahmen der »John Adams Edition« auf CD und Blu-Ray erschienen. Das zweite Oratorium ist »El Niño«, das Adams kürzlich im Interview als sein »Lieblingswerk« bezeichnete. »An der Oratorienform liebe ich, dass man keiner strikten Theaterlogik folgen muss«, sagt er. »Wir können über die Zeitebenen hinwegspringen und müssen uns nicht fokussieren. Das ist sehr anregend für die Fantasie. Man hat die Schönheit und den Luxus des Orchesters und die emotionale Kraft der Stimmen, aber man ist nicht gezwungen zu einer kohärenten Geschichte, wie sie die Leute von einer Oper erwarten.« »El Niño« wurde im Jahr 2000 im Pariser Théâtre du Châtelet uraufgeführt – mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter Leitung seines damaligen Chefdirigenten Kent Nagano. Nun wird Vladimir Jurowski es am Pult des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin dirigieren.
Programmdetails
Personen
Programm
John Adams
»El Niño«
Weihnachtsoratorium für Soli, Kinderchor, gemischten Chor und Orchester
Konzerthaus Berlin Großer Saal
Das Konzerthaus am Gendarmenmarkt – umrahmt vom Deutschen und Französischen Dom – empfängt die Besucher:innen in klassizistischem Ambiente an einem der schönsten Plätze Berlins. Nach fast vollständiger Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1984 wieder aufgebaut, beherbergt es die Fassade des nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichteten Königlichen Schauspielhauses, das in seiner Geschichte zahlreiche Um- und Neubauten erfuhr, unter verschiedenen Namen bekannt wurde und als Kultureinrichtung sowohl für Theater- als auch Konzertveranstaltungen genutzt wurde. 1821, kurz nach der Eröffnung, dirigierte Carl Maria von Weber hier die Uraufführung seiner Oper »Der Freischütz«; auch Ludwig van Beethovens 9. Symphonie erklang hier 1826 zum ersten Mal in Deutschland. Beim Umbau in den 1980er-Jahren wurde das Innere des Hauses völlig neu gestaltet – bis 1945 befand sich die Bühne in der Mitte des Gebäudes, an die sich eine Hinterbühne schloss. Seit 1918 wurde das Haus vom Schauspiel dominiert, bevor es nach dem Wiederaufbau in seiner heutigen Form als Konzerthaus eröffnet wurde. Klaus Manns Buch »Mephisto« und István Szabós gleichnamiger Film spielen hier. Vorbild für den heutigen Großen Saal, der 1600 Plätze fasst, war der wesentlich kleinere Konzert- und Ballsaal im Seitentrakt des Schinkelbaus. (Daneben gibt es einen Kleinen Saal für die Kammermusik und den modern gestalteten Werner-Otto-Saal.)
Konzerthaus Berlin Großer Saal
Gendarmenmarkt
10117 Berlin
Deutschland


Konzerthaus Berlin

Chor & Orchester: was ist das eigentlich?
Seine Chor- und Orchesterkonzerte gestaltet der Rundfunkchor Berlin so unterschiedlich wie facettenreich. Regelmäßig ist er an der Seite internationaler Spitzenensembles zu erleben. Es besteht eine intensive Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Seine enorme Wandlungsfähigkeit stellt der Rundfunkchor Berlin mit den großen Klassikern der chorsinfonischen Literatur wie auch mit Uraufführungen zeitgenössischer Werke unter Beweis.