Portrait Robin Ticciati

Wagner, Debussy

20 Uhr Philharmonie Berlin Leider verpasst

»Ein Theater in Paris kündigt zehn Aufführungen eines Stücks mit dem Titel ›Das Martyrium des heiligen Sebastian – Mysterium in fünf Akten von Gabriele d’Annunzio‹ an. Der Erzbischof von Paris erinnert bei dieser Gelegenheit daran, dass es auf dem letzten Kongress der Diözese den Katholiken dringend anempfohlen wurde, von Theateraufführungen, die das christliche Gewissen verletzen, fernzubleiben. Diese Empfehlung bezieht sich offenbar auch auf das infrage stehende Stück, das die Lebensgeschichte eines unserer glorreichsten Märtyrer in Szene setzen und unter den unwürdigsten Umständen entstellen soll«, hieß es in einem Sendschreiben eine Woche vor der Uraufführung am 22. Mai 1911 in Paris. Fünf Stunden dauerte das »christlich-heidnische Gesamtkunstwerk« mit der Tänzerin Ida Rubinstein in der Titelrolle. Unter großem Zeitdruck hatte Debussy rund eine Stunde Musik geschrieben, von der er angeblich selbst so ergriffen war, dass er bei der Generalprobe in Tränen ausbrach. Als Ganzes ist das Mammutwerk nicht mehr aufführbar, doch Debussys Bühnenmusik hat überlebt. Zum Glück – gehört sie doch zum Schönsten, was er komponiert hat. Während meist nur die Orchestersätze gespielt werden, dirigiert in diesem Konzert DSO-Chefdirigent Robin Ticciati die gesamte Musik mitsamt den eindrucksvollen Chorszenen.

Auch Wagners letzte Oper »Parsifal« ist ein quasi-religiöses »Bühnenweihfestspiel«, dem gleich nach der Uraufführung Blasphemie vorgeworfen wurde. Es ist insofern ein spannender Kontrapunkt, programmatisch und musikalisch, zu Debussys »Le Martyre«. Claudio Abbado hat eine Suite mit Auszügen aus »Parsifal« zusammengestellt, die auch großartige Chorpartien umfasst: den Gralsritterzug und die Schlussszene des dritten Akts.

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Programmdetails

Programm

Richard Wagner

»Parsifal« WWV 111
daraus Vorspiel zum ersten Aufzug und Suite aus dem dritten Aufzug für Chor und Orchester, zusammengestellt von Claudio Abbado

Claude Debussy

»Le Martyre de Saint Sébastien«
Bühnenmusik für Soli, Sprechstimme, Chor und Orchester
(konzertante Aufführung)

Philharmonie Berlin

Die 1963 eröffnete Berliner Philharmonie ist eine der Ikonen der modernen Architektur. Mit dem Konzertsaal schuf der Architekt Hans Scharoun eine völlig neue Form: Die 2250 Sitzplätze sind in verschiedenen Blöcken, terrassiert wie ein Weinberg, rings um ein fünfseitiges Orchesterpodium angelegt. Unter dem Saal befindet sich das Foyer, in dessen Treppenlabyrinthen sich selbst Stammgäste immer wieder verirren. Aus der inneren Anlage erklärt sich auch die ungewöhnliche Silhouette des Gebäudes, dessen Außenhaut mit goldenen Aluplatten verkleidet ist. Auch akustisch gilt der Saal als einer der besten der Welt. Er ist Heimat der Berliner Philharmoniker, wird aber auch von den anderen Berliner Orchestern und Veranstaltern bespielt.

Philharmonie Berlin
Herbert-von-Karajan-Str. 1
10785 Berlin
Deutschland

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Berliner Philharmonie

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Chor & Orchester: was ist das eigentlich?

Seine Chor- und Orchesterkonzerte gestaltet der Rundfunkchor Berlin so unterschiedlich wie facettenreich. Regelmäßig ist er an der Seite internationaler Spitzenensembles zu erleben. Es besteht eine intensive Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Seine enorme Wandlungsfähigkeit stellt der Rundfunkchor Berlin mit den großen Klassikern der chorsinfonischen Literatur wie auch mit Uraufführungen zeitgenössischer Werke unter Beweis.

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