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Gewinnerideen des Ideenwettbewerbs stehen fest!

Im Rahmen des Jubiläumsabschlusskonzerts »The Art of Choral Music« hat der Rundfunkchor Berlin am 31. Mai 2025 die Gewinneridee seines zu Saisonbeginn ausgelobten Ideenwettbewerbs »Chor der Zukunft« präsentiert. Mit diesem suchte der Chor nach visionären Konzertformaten, die gesellschaftliche Teilhabe stärken, neue Perspektiven auf die klassische Musik eröffnen und den Konzertbetrieb konstruktiv weiterdenken.
1. Preis: Tillmann Triest
Den mit 1.000 Euro dotierten ersten Preis erhält Tillmann Triest für das Konzept eines Community-Konzerts mit dem Titel »We’re not going anywhere – Queere Resilienz«. Die Umsetzung des Projekts ist für die Saison 2026/27 vorgesehen. Das eingereichte Konzept widmet sich den Erfahrungen und der Widerstandskraft queerer Identitäten im Kontext klassischer Musik. Geplant ist ein Konzertabend mit Werken von Jake Heggie, Michael Shaieb und Our Lady J, erweitert um musikvermittelnde Formate, die historische wie persönliche Perspektiven queerer Lebensrealitäten integrieren.
Das Projekt verknüpft Themen wie queere Geschichte, die strafrechtliche Verfolgung homosexueller Menschen in der deutschen Geschichte, Antisemitismus, Erinnerungskultur, Intersektionalität und Widerstand – getragen von einem musikalischen Spektrum, das zwischen zeitgenössischer Oper, Chormusik, Pop und Jazz oszilliert. Neben einer Beteiligung queerer Berliner Chöre sind Kooperationen mit Institutionen wie dem Schwulen Museum oder Diversity Arts Culture geplant. Vermittlungsangebote, inklusive Zugänge und alternative Ticketing-Modelle stärken die gesellschaftliche Verankerung des Projekts.
Tillmann Triest nahm die Auszeichnung im Rahmen einer Paneldiskussion mit Rachel-Sophia Dries und Mai-An Nguyen, moderiert von Vivian Perkovic, entgegen. Gemeinsam diskutierten sie über zukunftsweisende Konzertformate und die Rolle kultureller Institutionen in einer diversen Gesellschaft.

2. Preis: Claudia Beißwanger
Den zweiten Platz (750 Euro) erhielt das Projekt »Stimmen-Vielfalt« von Claudia Beißwanger. Die Jury beschreibt die Idee als eine, die die kulturelle Vielfalt Berlins und das damit verbundene Liedgut aufgreift. Dabei soll der Rundfunkchor Berlin Lieder in unterschiedlichen Sprachen und aus verschiedenen Kulturen wiedergeben. Vorgeschlagen wird eine enge Zusammenarbeit mit Vertreter:innen der vielfältigen Berliner Stadtgesellschaft, bei der Lieder gemeinsam mit sogenannten »Lied-Pat:innen« entwickelt und aufgeführt werden.
3. Preis: Kira Benkert
Der dritte Preis (500 Euro) würdigt ein Konzept von Kira Benkert, das eine Vielzahl von Ideen für den »Chor der Zukunft« liefert, unter anderem die Verbindung von Chormusik mit bildender Kunst. Die Jury betonte, dass diese zahlreichen Gedankenanstöße, wenn auch keine detaillierte Ausarbeitung, für die Planung der nächsten Saison besonders spannend sind. Das Projekt skizziert thematisch fokussierte Konzertformate zu gesellschaftlichen Fragen wie Klimakrise, Krieg oder Geschlechtergerechtigkeit, ergänzt durch Publikumsbeteiligung, Kooperationen mit zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie Benefiz- und Solikonzerten.
Die Preisgelder wurden von den Freunden und Förderern des Rundfunkchores Berlin e. V. zur Verfügung gestellt.
