Eine Berliner Festmesse nach Ludwig van Beethovens »Missa solemnis«
Mit der »Missa solemnis« hat Beethoven eines der großartigsten Chorwerke überhaupt geschrieben. Nicht nur weil sie ungemein kunstvoll komponierte, ergreifende Musik ist. Sondern auch weil Beethoven den traditionellen Rahmen sprengt und aus einem Werk, das einen Gottesdienst in Musik fassen soll, sein ganz persönliches Glaubensbekenntnis macht. »Et expecto […] vitam venturi saeculi« – »Ich erwarte […] das Leben der kommenden Welt«, lautet der Schlusssatz des »Credo«, den Beethoven tröstlich interpretiert.
Was Beethoven, den großen Humanisten, mit Zuversicht erfüllte, ist für uns heute, 200 Jahre später, auch mit Sorgen, oft sogar Angst besetzt: Wie wird die Welt von morgen aussehen?
Die transdisziplinäre Konzertinstallation THE WORLD TO COME bringt – nach dem Konzept von Tilman Hecker und in einer Partitur von Birke J. Bertelsmeier – zeitgenössische Musikströmungen mit Beethovens Meisterwerk zusammen. Unter der musikalischen Gesamtleitung von Chefdirigent Gijs Leenaars nehmen der Rundfunkchor Berlin sowie das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin gemeinsam mit den Künstler*innen Birke J. Bertelsmeier, Mohammad Reza Mortazavi, Moor Mother, Colin Self und Planningtorock die Themen und die Musik von Beethovens Messe als Ausgangspunkt für einen musikalischen Parcours durch die Räume des Vollgutlagers und des Clubs SchwuZ.