Nach zahlreichen Gastspielen in aller Welt ist Jochen Sandigs szenische Umsetzung des »Deutschen Requiems« von Johannes Brahms wieder dort zu erleben, wo sie 2012 ihre Premiere feierte: im Radialsystem V, diesmal unter unserem Chefdirigenten Gijs Leenaars. Gemeinsam mit einem Team der Compagnie Sasha Waltz & Guests setzen wir das Brahms-Requiem choreografisch um. Die Trennung zwischen Bühne und Zuschauerraum ist aufgehoben, das Publikum sitzt nicht frontal vor dem Klang, sondern steht mittendrin – Text, Körper, Raum und Klang werden unmittelbar miteinander in Verbindung gesetzt. Brahms’ Requiem ist keine Totenmesse, weshalb der Text auch nicht der katholischen Liturgie folgt. Es will den Lebenden Trost spenden. Sein Thema ist die Vergegenwärtigung unserer Vergänglichkeit, die Bedeutung des Todes, die Trauer, aber auch deren Überwindung. Der Blick bleibt dem Leben zugewandt. Und deshalb ist eine »räumliche« Umsetzung genau dieses Werks inhaltlich so stimmig. Die Botschaft des Requiems wird in der Gemeinschaft von Singenden und Hörenden zu einem unmittelbaren, persönlichen Erlebnis. So beschrieb etwa der Komponist und Dirigent Tan Dun, der das human requiem 2016 in Brüssel erlebte, seinen Eindruck mit den Worten: »I’m in tears … in the darkness, I heard your voice giving me the light, the hope, the love … this is the best that I have had in years.«
human requiem
Medien
Unsere Brahms-CDs
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03.05.2019
Johannes Brahms: Chorwerke
»Schicksalslieder« lautete der Titel eines Konzerts mit dem Rundfunkchor Berlin im Februar 2018 mit Musik auf Lyrik Friedrich Hölderlins. Daraus entwickelte sich die Idee, in einer CD-Aufnahme das Spektrum im Chorschaffen von Johannes Brahms abzustecken. Ein Herzenswunsch des Dirigenten Gijs Leenaars, der seit langem erlebt, wie inspirierend die Musik von Brahms auf seine Sängerinnen und Sänger wirkt: »Alle Stücke dieser CD zeigen, dass Brahms als Komponist sehr gut mit den Singstimmen umgehen konnte, sowohl hinsichtlich der Satzstruktur als auch bezüglich der Klangwirkung«, so Leenaars. Um die Vielfalt bei Brahms zu zeigen, hat er ein Repertoire aus Chorsinfonik und A-cappella-Werken gewählt.
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01.09.2010
Johannes Brahms: »Ein deutsches Requiem« Version für Klavier zu vier Händen
Als „bibelfesten Ketzer“ bezeichnete ein Zeitgenosse Johannes Brahms und führte explizit dessen Textauswahl für das Deutsche Requiem an. Tatsächlich kann man in den vom Komponisten selbst zusammengestellten Bibelpassagen den entschiedenen Gegner orthodoxer Frömmigkeit erkennen. Brahms beschreibt mit seinem Requiem den Glauben und die Konfrontation mit dem Tod als individuelle Auseinandersetzung mit Gott, für die persönliche Erlebnisse den Anstoß geben. Das Ergebnis ist ein monumentales Werk, in dem der Chor die zentrale Rolle spielt und in dem der Textverständlichkeit besondere Bedeutung zukommt. Da ist es konsequent, den Chor auch klanglich in den Vordergrund zu stellen, wie es in der Neueinspielung mit dem Rundfunkchor Berlin unter Simon Halsey geschieht. Die von Brahms autorisierte Version mit zwei Klavieren wirft in der von Phillip Moll eingerichteten Fassung neues Licht auf ein bekanntes Werk.
Marlis Petersen, Sopran
Konrad Jarnot, Bariton
Philip Mayers & Phillip Moll, KlavierRundfunkchor Berlin
Simon Halsey, Dirigent
Tickets
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Mi 1. Mai
Radialsystem
18 Uhr- Da die Produktion das Publikum in Bewegung vorsieht, ist der Saal unbestuhlt.
Leider verpasst
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Fr 3. Mai
Radialsystem
20 Uhr- Da die Produktion das Publikum in Bewegung vorsieht, ist der Saal unbestuhlt.
Leider verpasst
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Sa 4. Mai
Radialsystem
20 Uhr- Da die Produktion das Publikum in Bewegung vorsieht, ist der Saal unbestuhlt.
Leider verpasst
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So 5. Mai
Radialsystem
20 Uhr- Da die Produktion das Publikum in Bewegung vorsieht, ist der Saal unbestuhlt.
Leider verpasst
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Tickets übers Telefon?
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030 / 20 29 87 22
Programmdetails
Personen
Iwona Sobotka
SopranAngela Gassenhuber
KlavierPhilip Mayers
KlavierRundfunkchor Berlin
Benjamin Goodson
Co-DirigentGijs Leenaars
DirigentJochen Sandig
Konzept und RegieSasha Waltz
DramaturgieIlka Seifert
DramaturgieDavide Camplani
Künstlerische Mitarbeit/RepetitionClaudia Lourenco De Serpa Soares
Künstlerische Mitarbeit/RepetitionBrad Hwang
RaumJörg Bittner
LichtKristin Hörnig
TechnikProgramm
Johannes Brahms
»Ein deutsches Requiem« op. 45
für Soli, Chor und Klavier zu vier Händen
Location
Radialsystem
»Space for arts and ideas« nennt sich das Radialsystem, und seit 2006 ist es einer der innovativsten und spannendsten Veranstaltungsorte für Musik und Tanz überhaupt. Baulicher Kern ist die einstige Maschinenhalle des Abwasserpumpwerks, das 1880 als fünfte Station des radial angelegten Kanalisationssystems von Berlin erbaut wurde und bis 1999 in Betrieb war. Der Architekt Gerhard Spangenberg ergänzte den Altbau bis 2006 um neue Bauteile, in einem gläsernen Trakt zur Spree hin befinden sich weitere Veranstaltungsräume. Das Radialsystem wird privat betrieben und ist die Probenheimat von vier bekannten Ensembles: der Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests, der Akademie für Alte Musik Berlin, des Vocalconsorts Berlin und des Solistenensembles Kaleidoskop.
Radialsystem
Holzmarktstr. 33
10243 Berlin
Deutschland
Projekt
»human requiem«: was ist das eigentlich?
Vertrautes neu entdecken: Jochen Sandig und Sasha Waltz & Guests setzen Brahms’ »Ein deutsches Requiem« szenisch um. In einer choreografierten »Verkörperlichung« verschmelzen Text, Klang, Körper und Raum zu einer neuen Dimension.
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