Beethoven »Missa solemnis«

20 Uhr Konzerthaus Berlin Leider verpasst

2020 ist Beethoven-Jahr, und darauf wollen wir schon jetzt Vorfreude wecken: mit der »Missa solemnis«, einem der bedeutendsten Werke der Chorsinfonik überhaupt. Chefdirigent Gijs Leenaars dirigiert selbst, unser musikalischer Partner ist die Kammerakademie Potsdam, die sich in den letzten Jahren international einen exzellenten Ruf erarbeitet hat und sich in kleiner Besetzung intensiv mit den Errungenschaften der historischen Aufführungspraxis auseinandergesetzt hat. Anders als die Originalklangensembles spielt sie aber, ideal für ein Konzert mit uns als groß besetztem Chor, auf modernen Instrumenten. Im Umfeld der Aufführungen werden wir eine CD produzieren und Beethovens Werk und die Aufführung filmisch umsetzen – auf ungewöhnliche Weise, worüber aber jetzt noch nicht mehr verraten sein soll.

»Von Herzen – möge es wieder zu Herzen gehen«, schrieb Beethoven an den Anfang seiner Partitur. Eigentlich war das Werk als Musik zur ersten Festmesse des österreichischen Erzherzogs als Kardinal-Erzbischof von Olmütz gedacht. Doch Beethoven brauchte drei Jahre länger für die »Feierliche Messe«, die formal und mit ihrer Dauer von 80 Minuten alle Konventionen sprengte. Eigentlich soll sie nach Beethovens Worten »bei den Singenden wie bei den Zuhörenden religiöse Gefühle erwecken und dauernd machen«, aber in säkularen Zeiten hat sich das Werk längst von seinem religiösen Kontext gelöst.

In der Geschichte unseres Chores spielt die »Missa solemnis« eine wichtige Rolle: Einen geradezu legendären Nachruhm genießt das Konzert nach dem Mauerfall 1990 mit den Berliner Philharmonikern unter Leitung von Daniel Barenboim. Es habe das Beste zusammengebracht, was Ost- und Westberlin zu bieten habe, urteilte damals der Kritiker Klaus Geitel: die Philharmoniker und uns. Bis heute folgten zahlreiche Aufführungen, unter anderem mit Georg Solti, Bernard Haitink, Kent Nagano und Marek Janowski. Zuletzt haben wir die Missa im Dezember 2017 im Konzert mit den Berliner Philharmonikern unter Christian Thielemann gesungen.

in Kooperation mit

Kammerakademie Potsdam

Bitte beachten Sie, dass Gijs Leenaars die Leitung dieses Konzerts aus krankheitsbedingten Gründen leider absagen musste. Wir freuen uns, dass Marek Janowski kurzfristig für das Dirigat gewonnen werden konnte.

19 Uhr: Einführung mit Bernd Feuchtner im Musikclub

Programmdetails

Programm

Ludwig van Beethoven

»Missa solemnis« D-Dur op. 123


für Soli, Chor und Orchester

Konzerthaus Berlin

Das Konzerthaus am Gendarmenmarkt – umrahmt vom Deutschen und Französischen Dom – empfängt die Besucher:innen in klassizistischem Ambiente an einem der schönsten Plätze Berlins. Nach fast vollständiger Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1984 wieder aufgebaut, beherbergt es die Fassade des nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichteten Königlichen Schauspielhauses, das in seiner Geschichte zahlreiche Um- und Neubauten erfuhr, unter verschiedenen Namen bekannt wurde und als Kultureinrichtung sowohl für Theater- als auch Konzertveranstaltungen genutzt wurde. 1821, kurz nach der Eröffnung, dirigierte Carl Maria von Weber hier die Uraufführung seiner Oper »Der Freischütz«; auch Ludwig van Beethovens 9. Symphonie erklang hier 1826 zum ersten Mal in Deutschland. Beim Umbau in den 1980er-Jahren wurde das Innere des Hauses völlig neu gestaltet – bis 1945 befand sich die Bühne in der Mitte des Gebäudes, an die sich eine Hinterbühne schloss. Seit 1918 wurde das Haus vom Schauspiel dominiert, bevor es nach dem Wiederaufbau in seiner heutigen Form als Konzerthaus eröffnet wurde. Klaus Manns Buch »Mephisto« und István Szabós gleichnamiger Film spielen hier. Vorbild für den heutigen Großen Saal, der 1600 Plätze fasst, war der wesentlich kleinere Konzert- und Ballsaal im Seitentrakt des Schinkelbaus. (Daneben gibt es einen Kleinen Saal für die Kammermusik und den modern gestalteten Werner-Otto-Saal.)

The Konzerthaus on Gendarmenmarkt welcomes its visitors on one of Berlin's most beautiful squares. Rebuilt in 1984 after being almost completely destroyed in the Second World War, it houses the façade of the Royal Theatre, designed by Karl Friedrich Schinkel, which underwent numerous renovations and rebuilds throughout its history, became known under various names and was used as a cultural institution for both theatre and concert events. In 1821, shortly after its opening, Carl Maria von Weber conducted the premiere of his opera »Der Freischütz« here; Ludwig van Beethoven's 9th Symphony was also performed here for the first time in Germany in 1826. During the renovation in the 1980s, the interior of the building was completely redesigned – until 1945, the stage was located in the middle of the building, with a backstage area adjoining it. From 1918 onwards, the building mainly used for theatre, before it was rebuilt and opened in its current form as a concert hall. Klaus Mann's book »Mephisto« and István Szabó's film of the same name are set here. The model for today's Great Hall, which seats 1,600, was the much smaller concert and ballroom in the side wing of the Schinkel building. (There is also a Small Hall for chamber music and the modern Werner Otto Hall.)

Konzerthaus Berlin
Gendarmenmarkt
10117 Berlin
Deutschland

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© Felix Loechner

Der leere Konzertsaal im Konzerthaus Berlin

© Felix Löchner

© Sebastian Runge

Chor & Orchester: was ist das eigentlich?

Seine Chor- und Orchesterkonzerte gestaltet der Rundfunkchor Berlin so unterschiedlich wie facettenreich. Regelmäßig ist er an der Seite internationaler Spitzenensembles zu erleben. Es besteht eine intensive Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Seine enorme Wandlungsfähigkeit stellt der Rundfunkchor Berlin mit den großen Klassikern der chorsinfonischen Literatur wie auch mit Uraufführungen zeitgenössischer Werke unter Beweis.

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