Allgemein
Zukunft der Berliner Musikschulen sichern – Jetzt handeln!
Der Rundfunkchor Berlin ist alarmiert: Das Urteil des Bundessozialgerichts vom 28. Juni 2022, bekannt als „Herrenberg-Urteil“, zwingt viele Berliner Musikschulen, ihre Honorarkräfte in Festanstellungen umzuwandeln. Diese Umstellung verursacht hohe Kosten und gefährdet bereits jetzt den Musikunterricht für tausende Kinder und Jugendliche. In besonderer Gefahr steht die musikalische Bildung von Kindern aus einkommensschwachen Familien, die sich keine Privatstunden leisten können. Bereits jetzt mussten viele Musikschulen einen Aufnahmestopp verhängen und es droht, dass bis zu ein Drittel des Unterrichts wegfällt.
MUSIK FÜR ALLE
Unser Bildungsprogramm SING! ist ebenfalls unmittelbar betroffen. Seit 2011 fördern wir in Zusammenarbeit mit Berliner Grundschulen, Bezirksmusikschulen und der Landesmusikakademie Berlin das gemeinsame Singen als festen Bestandteil des Schulalltags. Unser Ziel ist es, Kinder, Erwachsene und Pädagog:innen an die Kunstform Singen heranzuführen. Ohne gesicherte Strukturen an den Musikschulen gerät dieses wichtige Projekt in Gefahr.
KEIN CHOR OHNE TALENTE
Auch wir als Profi-Ensemble sind betroffen. Nicht jedes Kind, das eine Musikschule besucht, wird später Profimusiker:in. Doch die Bindung zur Musik, vor allem zur klassischen Musik, wird in der Kindheit gelegt. Dadurch schaffen wir nicht nur unseren musikalischen Nachwuchs, sondern auch unser zukünftiges Publikum. Beides ist für das Fortbestehen von Ensembles wie dem unseren essenziell.
JETZT HANDELN
Wir fordern den Senat auf, sofort die notwendigen Mittel bereitzustellen. Die Zukunft der Musikschulen und der kulturellen Bildung in Berlin steht auf dem Spiel!
Der Rundfunkchor Berlin
Der Landesmusikrat Berlin e. V. hat zu einer Demonstration am Montag, den 16. September, ab 12.30 Uhr vor dem Berliner Abgeordnetenhaus aufgerufen.