
Im Reformationsjahr und angesichts des nahenden Kirchentages in Berlin dreht sich bei der letzten Lounge der Saison alles um das Thema Kirche und Gesellschaft. Im außergewöhnlichen Ambiente des silent green Kulturquartier stellt sich der Abend großen Fragen: Was bedeutet uns im Luther-Jahr die Reformation, deren 500-jähriges Jubiläum wir feiern? Warum komponiert und führt man eine neue »Deutsche Messe« auf – so der Chor zusammen mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin im Juni, vertont von Stefan Heucke nach einer Textübertragung von Norbert Lammert. Warum berührt das Ende Mai nach Berlin zurückkehrende »human requiem« das Konzertpublikum so sehr? Und welche Bedeutung haben für Sänger wie Publikum die geistlichen Werke, die einen gewichtigen Teil des Chorrepertoires ausmachen? Der Potsdamer Studentenpfarrer Mathias Kürschner und Philipp Möller von der Giordano-Bruno-Stiftung, bekennender Atheist und Autor des Buches »Gottlos glücklich« (S. Fischer Verlag, Sept. 2017), sind die streitbaren und spannenden Gäste.
Der Rundfunkchor Berlin unter Chefdirigent Gijs Leenaars und seine Solisten präsentieren ein nicht minder reiches Programm von den geistlichen und auf weltlichen, ja frivolen Melodien basierenden Werken eines Orlando di Lasso und Clemens non Papa bis zu Musik von Brahms, Bruckner, Rachmaninow und Strawinsky. RBB-Moderator Marc Langebeck führt durch den Abend, Jürgen Grözinger sorgt erneut für stimmungsvolle Lounge-Atmosphäre am DJ-Pult.
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Lesen Sie das Interview mit der Organistin Bettina Pieck
Programmdetails
Personen
Programm
Igor Strawinsky
1. Satz aus der »Psalmensinfonie«
für Chor und Klavier zu vier Händen
Johannes Brahms
Geistliches Lied op. 30
für Chor und Orgel
Sergei Rachmaninow
»Bogoroditse Devo«
aus »Ganznächtliche Vigil« op. 37
für Chor a cappella
Sergei Rachmaninow
Walzer A-Dur
für Klavier
Johannes Brahms
»Liebeslieder-Walzer« op. 52 (Auszüge)
für Soli und Klavier zu vier Händen
Clemens non Papa
»Entre vous filles«
für Chor a cappella
Orlando di Lasso
»Missa super Entre vous filles« (Auszüge)
für Chor a cappella
Anton Bruckner
»Os justi« WAB 30,2
Motette für Chor a cappella
silent green Kulturquartier
Die ehemalige Trauerhalle des Weddinger Krematoriums ist einer der ungewöhnlichsten und stimmungsvollsten Konzertorte in Berlin. Das silent green Kulturquartier wurde 2013 in Privatinitiative gegründet und wird von einer Mietergemeinschaft von 13 Parteien genutzt, darunter das Musicboard Berlin und das Filmarchiv des Arsenal. Der Gebäudekomplex entstand ab 1909 als erstes Krematorium Berlins auf dem Gelände eines aufgelassenen Friedhofs. Herzstück und Konzertort ist die ehemalige Trauerhalle, ein 17 Meter hoher Raum auf achteckigem Grundriss mit zwei Galerien, 400 Urnen-Nischen in den Wänden und einem wunderschönen Terrazzoboden. Im Foyer befindet sich die »MARS« genannte Bar.
silent green Kulturquartier
Gerichtstraße 35
13347 Berlin
Deutschland


© Bernd Brundert

© Cordia Schlegelmilch

© Bernd Brundert

© Cordia Schlegelmilch

RundfunkchorLounge: was ist das eigentlich?
Vokalmusik und anregende Diskussionen in entspannter Atmosphäre: Die RundfunkchorLounge geht in die nächste Saison.