Lieben Sie Brahms?, fragt das Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Wenn ja, sollten Sie sich den Brahms-Marathon mit Brahms-Werken den ganzen Sonntag über nicht entgehen lassen. Und wenn Sie nicht recht wissen, was Sie antworten sollen, dann sollten Sie erst recht die Gelegenheit nutzen, Brahms kompakt kennenzulernen. Eine weniger bekannte Facette seines Werks präsentieren wir als Rundfunkchor Berlin im 17 Uhr-Nachmittags-Konzert: A-cappella- und klein besetzte Chorwerke des aus Hamburg stammenden, später in Wien lebenden Meisters. Neben dem berühmten „Deutschen Requiem“ hat Brahms zahlreiche Chorwerke geschrieben, darunter viele a-cappella, also ohne Instrumentalbegleitung. In seinen Motetten, kontrapunktisch kunstvoll verwobenen Stücken, die zu den Höhepunkten der Chormusik im 19. Jahrhundert gelten, griff er auf das Vorbild Bach zurück. Wir singen die bekannteste von ihnen: „Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen?“ Auch die Drei Gesänge op. 42 sind höchst diffizil! Im Zentrum des Programms steht „anspruchsvolle Unterhaltungsmusik“ für den Hausgebrauch: die 18 „Liebeslieder. Walzer“ für vier Solisten oder Vokalensemble mit Begleitung eines Klaviers zu vier Händen. „Übrigens möchte ich doch riskieren, ein Esel zu heißen, wenn unsere Liebeslieder nicht doch einigen Leuten Freude machen“, schrieb Brahms bei der Drucklegung seinem Verleger höchst zufrieden.
-
Veranstalter