Über TYE

Wirkung aus Inhalt, damit lassen sich die Arbeiten der beiden Brüder Nick & Clemens Prokop am besten zusammenfassen. Für ihre medialen Konzertinszenierungen verbinden sie komplexe Technologie mit der Ausdruckskraft menschlicher Körper – bis hin zum Einsatz von Stunt Performern. Damit erfinden und gestalten sie Räume aus Licht und Klang, interaktive Bühnen und Konzertereignisse, die immer auf ein Ziel hin ausgerichtet sind: nämlich eine veränderte Wahrnehmung von Musik zu ermöglichen.

Nick & Clemens Prokop wurden im bayerischen Rosenheim in eine Künstlerfamilie geboren. Schon als Jugendliche improvisierten sie gemeinsam am Klavier und experimentierten mit dem heimischen Super-8-Projektor. Nick Prokop wurde musikalisch am Salzburger Mozarteum, der Düsseldorfer Robert-Schumann Hochschule sowie dem Institut für Musik und Medien ausgebildet, bevor er selbst eine Karriere als Musikproduzent begann. Clemens Prokop studierte in München Musikwissenschaft und mischte sich lustvoll als Opernkritiker für Süddeutsche Zeitung, Opernwelt und andere ein. Als Autor („Mozart, der Spieler“) ist er vor allem dem Bärenreiter Verlag verbunden.

Time Travellers im Radialsystem März 2020

Die Musik als verbindende Basis und die unterschiedlichen Erfahrungen führte die Brüder zu gemeinsamen Projekten, u.a. für das Bayerische Fernsehen, die Hamburgische Staatsoper, mit den Wiener Philharmonikern für das Haus der Musik, Verbier Festival oder Pacific Symphony. Nick & Clemens Prokops Arbeiten sind ungewöhnliche Projekte für besondere Anlässe und Räume. Für die Kasseler Musiktage erfanden sie „Pandemische Konzertbegehungen“ in der documenta-Halle. Für Kent Nagano gingen sie in ein Planetarium und ein Automobil-Presswerk. Für das Tollwood-Festival an den Olympiaberg. Ihre Zusammenarbeit mit Omer Meir Wellber an Verdis „Vêpres Siciliennes“ für die Bayerische Staatsoper war in mehrfacher Hinsicht bahnbrechend. „Interferenzen“ genannte elektronische Eingriffe und Veränderungen sind seitdem Markenzeichen und wichtiges Ausdrucksmittel.

Zunehmende Bedeutung in den Arbeiten bekam die stete Frage nach der sozialen und gesellschaftlichen Bedeutung von Musik. Insofern sind Nick & Clemens Prokops Inszenierungen weder Dekoration noch Selbstzweck. Sondern machen einen kreativen Prozess sichtbar, an dem von der Ideenentwicklung bis zur Umsetzung viele Menschen beteiligt sind. Für diesen kollaborativen Prozess haben Nick & Clemens Prokop 2020 in Düsseldorf das „TYE Baumhaus“ geschaffen – als ein Kraft-Ort für künstlerische Begegnungen und die spielerische Arbeit an neuen Projekten.