Musik-Tanz-Theater für Chor und Schlaginstrumente
»Die Liebe ist der vielleicht einzige Zustand des Menschen, in dem das Irdische und das Himmlische nahezu vereint zu sein scheinen.«
Dies ist für den Berliner Komponisten Christian Jost der zentrale Gedanke seines Musiktheaterstücks »LOVER«, in dem er Liebesgedichte des Amerikaners e.e. cummings und aus dem alten China vertonte. Es entstand ein Werk mit interkultureller Ausstrahlung, in dem Jost den A-cappella-Gesang des Rundfunkchores Berlin mit traditionellem chinesischen Schlagwerk kombinierte. Partner des Rundfunkchores Berlin war dabei das weltweit gefeierte U-Theatre Taiwan, das Meditation und Kampfkunst, Perkussion, Theater und Tanz zu einer kunstvollen Einheit führte. Die szenische Realisierung übernahm die Theatergründerin und -leiterin Ruo-Yu Liu. Nach der Uraufführung des Werkes 2014 im Kraftwerk Berlin war die Produktion im Frühjahr 2016 mit acht ausverkauften Vorstellungen in Taipeh und Hongkong zu Gast.
Mit seinem Musik-Tanz-Theater »LOVER« spürt Christian Jost der Liebe und Erotik und ihren unterschiedlichen Zuständen nach. Die Magie der Liebe in ihren unterschiedlichen Konstellationen wird durch Tanzpaare versinnbildlicht, die sich geschlechterübergreifend zum Gesang des Chores gruppieren. »In meinem Werk »LOVER« bilden die Gongs den kontemplativen Atem, die Trommeln seinen antreibenden Puls und der Chor die alles verbindende Stimme«, so Jost.
In der monumentalen Architektur des Kraftwerks Berlin wurden diese »klassischen Liebesgeschichten« aus Ost und West im symbolträchtigen Bild des Flusses bei der Uraufführung zum Leben erweckt. Flüsse und ihre Ufer spielen eine ganz besondere Rolle in den romantischen Überlieferungen der Völker im Westen (etwa in »Lorelei« und »Rheingold«) wie im Osten (im chinesischen Liebesgedicht »Guanju«).