Ein Abend rund um Franz Liszts »Faust«-Rezeption mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester unter Leitung von Vladimir Jurowski: Den Anfang machen die »Zwei Episoden aus Lenaus ›Faust‹«. Aus den 24 Episoden von Nikolaus Lenaus Faust-Dichtung hat sich Liszt die elfte und die sechste ausgewählt, um sie kongenial zu vertonen: »Der nächtliche Zug«, der sich rund um die Begegnung Fausts mit einem Pilgerzug im nächtlichen Wald entwickelt, besticht mit seiner mystisch verklärten und mysteriösen Stimmung. Das ungleich beschwingtere »Der Tanz in der Dorfschenke« taucht dagegen ins pralle Leben ein.
Mit Liszts 1857 in Weimar uraufgeführter »Faust-Sinfonie« gelangt danach eines der sicherlich bedeutendsten und bekanntesten Werke dieses ungemein produktiven Komponisten zur Aufführung. Die Herren des Rundfunkchores Berlin singen im großen Finale der Sinfonie die Schlussverse von Goethes »Faust II«, den berühmten »Chorus Mysticus« – ein beeindruckendes Ende für eine ausladende Komposition, die hier in ein präzises, thematisch fokussiertes Programm eingebettet ist.