CD- und DVD-Einspielungen

Der Rundfunkchor Berlin, geleitet von seinem Chefdirigenten Gijs Leenaars und begleitet von Bläsern des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, präsentiert Messen von Bruckner und Strawinsky. Die Messe ist wohl die älteste Gattung der westlichen Kunstmusik, voller Traditionen, aber auch ein unerschöpflicher Boden für Originalität und Innovation. Diese Mischung aus Tradition und Innovation macht das Genre zu einem idealen Vehikel für Bruckner und Strawinsky, die es beide meisterhaft verstanden, Altes und Neues zu einer einzigartigen persönlichen musikalischen Sprache zu verschmelzen. Bruckners Messe in e-Moll und Strawinskys Messe teilen sich ihre ungewöhnliche Orchestrierung von fast a-cappella-Stimmen mit einer spärlichen, außergewöhnlichen Bläserbegleitung. Während Bruckner von den 'Landmessen' unter freiem Himmel inspiriert wurde, ist Strawinskys Messe ein typisches Beispiel seines neoklassizistischen Stils.

»Schicksalslieder« lautete der Titel eines Konzerts mit dem Rundfunkchor Berlin im Februar 2018 mit Musik auf Lyrik Friedrich Hölderlins. Daraus entwickelte sich die Idee, in einer CD-Aufnahme das Spektrum im Chorschaffen von Johannes Brahms abzustecken. Ein Herzenswunsch des Dirigenten Gijs Leenaars, der seit langem erlebt, wie inspirierend die Musik von Brahms auf seine Sängerinnen und Sänger wirkt: »Alle Stücke dieser CD zeigen, dass Brahms als Komponist sehr gut mit den Singstimmen umgehen konnte, sowohl hinsichtlich der Satzstruktur als auch bezüglich der Klangwirkung«, so Leenaars. Um die Vielfalt bei Brahms zu zeigen, hat er ein Repertoire aus Chorsinfonik und A-cappella-Werken gewählt.

Live-Mitschnitte des Wagnerzyklus unter Marek Janowski in der Saison 2012/13 in der
Philharmonie Berlin

Rundfunkchor Berlin
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Marek Janowski, Dirigent

Aufnahmen sämtlicher Beethoven-Symphonien mit ihren Chefdirigenten sind immer ein Meilenstein in der künstlerischen Arbeit der Berliner Philharmoniker. So war es unter Herbert von Karajan und Claudio Abbado, und entsprechend hoch sind die Erwartungen an diesen Zyklus unter Leitung von Sir Simon Rattle. Woher der Sonderstatus dieser Symphonien kommt? Simon Rattle hat eine Erklärung: »Beethoven hält uns einen Spiegel vor. Er zeigt uns, wo wir als Musiker gerade stehen.« In der Tat ist diese Musik von einem solchen Reichtum extremer Emotionen und genialer kompositorischer Ideen, dass sich die Qualitäten eines Orchesters und seines Dirigenten wie unter einem Brennglas enthüllen.

Über seinen persönlichen Interpretationsansatz sagt Sir Simon: »Man kann Beethoven zu raffiniert oder elegant spielen, man kann ihn zu sehr glätten. Man kann so tun, als wäre er mit sich im Reinen, obwohl er oft mit sich selbst kämpft. Ich denke, je direkter diese Musik klingt, desto besser. Und wenn ich mein Orchester frage: ›Wollt ihr euch mit mir jubelnd die Klippe hinunterstürzen?‹, antworten alle: ›Natürlich!‹« Entsprechend mitreißend gerieten die Konzerte, in denen die Berliner Philharmoniker und ihr Chef im Oktober 2015 die Symphonien in der Philharmonie präsentierten. Dabei entfaltete sich die Virtuosität dieser Werke ebenso eindrucksvoll wie ihre revolutionäre Energie. Aufführungen in Paris, Wien und New York folgten und wurden vom Publikum mit stehenden Ovationen gefeiert.

Der Mitschnitt der Berliner Aufführungen wird in einer exklusiven Hardcover-Edition angeboten. Diese enthält den Zyklus auf fünf CDs sowie auf drei Blu-ray Discs als HD-Video, in unkomprimierter Audio-Auflösung sowie im DTS-Surroundsound. Zur umfangreichen Ausstattung gehören eine Video-Einführung mit Sir Simon Rattle und eine Dokumentation über die Entstehung der Aufnahmen mit vielen Interviews und Einblicken hinter die Kulissen.

Beethovenzyklus der Berliner Philharmoniker

Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125
für Soli, Chor und Orchester

Annette Dasch, Sopran
Eva Vogel, Mezzosopran
Christian Elsner, Tenor
Dimitry Ivashchenko, Bass

Rundfunkchor Berlin
Berliner Philharmoniker
Simon Rattle, Dirigent

Ottorino Respighi vollendete 1930 das singulär in seinem Schaffen gebliebene geistliche Chorwerk »Lauda per la Natività del Signore«. In diesem Lobgesang auf das Weihnachtswunder wechseln klangprächtige Chorpassagen mit solistischen Partien Marias, des Engels und des Hirten ab, dazu erklingen die Hirteninstrumente. Die Musik ist stilistisch vielfältig und spielt mit spätromantischen bis zu neobarocken Elementen sowie mit Anklängen an die Gregorianik.

In der Aufnahme mit dem Rundfunkchor Berlin unter Maris Sirmais und Nicolas Fink wird Respighis Komposition auf reizvolle Weise gekoppelt mit Werken von Poulenc, Sandström, Kaminsky und Raphael, die ebenso wie Respighi mit Techniken und Harmonien anderer Musikepochen in ihren Kompositionen arbeiten.

»Die Tageszeiten« for male choir and orchestra was commissioned in 1927 by the Wiener Schubertbund, who also performed the première of the piece under conductor Viktor Keldorfer on 21 July 1928 in Vienna during the Deutsche Sängerbundesfest. Here, Strauss set poems by Eichendorff to music in four romantic scenes: »Der Morgen«, »Mittagsruh«, »Der Abend« and »Die Nacht«. The pieces have also been described as the »Four Last Songs for Choir« , thus theoretically referring - in »Die Nacht«, with its birdsong imitated by flute and clarinet - to »Im Abendrot« from the »Vier Letzte Lieder«. The choral settings have a captivating harmonic luminosity, melodic simplicity, instrumental finesse, and an almost unheard-of sonic serenity. »[Here] choir and orchestra [are] brought to a perfect balance [...] both partners share the invocation of the idyllic and the dark sides of romantic nature.« (Eichner).

Such a gem of a recording is a must have for any serious Strauss lover!

Symphonia Domestica op. 53
Die Tageszeiten op. 76 für Männerstimmen und Orchester (Gedichte Joseph von Eichendorff)

Rundfunkchor Berlin
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Marek Janowski, Dirigent

Anfang Juni erschien das umfassende Schubert-Portrait mit den Berliner Philharmonikern unter Nikolaus Harnoncourt. Außer der Einspielung aller Sinfonien Franz Schuberts enthält die Zusammenstellung die Messen Nr. 5 As-Dur und Nr. 6 Es-Dur sowie die Oper »Alfonso« und »Estrella«, bei denen jeweils der Rundfunkchor Berlin mitwirkt. Gerade bei den letzten beiden Messen Schuberts handelt es sich um zentrale Werke geistlicher Musik der Romantik. Zu den Vokalsolisten zählen unter anderem Christian Gerhaher, Dorothea Röschmann, Bernarda Fink und Jonas Kaufmann. Die Aufnahme umfasst acht CDs und eine Blu-ray-Disc mit allen Werken in unkomprimiertem 24-bit-Audio und einem Videointerview mit dem Dirigenten über seine besondere Beziehung zu Schubert. Auch darüber hinaus fällt die Produktausstattung mit ihrem umfangreichen Booklet und dem Hardcover-Einband sehr hochwertig aus.

»Schubert hat mich immer begleitet, das war für mich die personifizierte Musik«, sagt Harnoncourt über den Komponisten. Die Vertrautheit des Dirigenten mit der Klangsprache der historischen Aufführungspraxis und die einzigartige Klangfarbe der Berliner Philharmoniker sowie des Rundfunkchores Berlin und der erstklassigen Solisten stehen für eine herausragende Qualität. Alle Werke der Edition wurden in der Spielzeiten 2003/04 bis 2005/06 aufgeführt und aufgezeichnet.

Sämtliche Sinfonien
Messe Nr. 5 As-Dur D 678
Messe Nr. 6 Es-Dur D 950
Alfonso und Estrella D 732, Romantische Oper in drei Akten

Luba Orgonášová, Sopran (Messe Nr. 5)
Birgit Remmert, Alt (Messe Nr. 5)
Kurt Streit, Tenor (Messe Nr. 5, Alfonso)
Christian Gerhaher, Bass (Messe Nr. 5 und 6, Froila)
Dorothea Röschmann, Sopran (Messe Nr. 6, Estrella)
Bernarda Alt, Fink (Messe Nr. 6)
Jonas Kaufmann, Tenor (Messe Nr. 6)
Christian Elsner, Tenor (Messe Nr. 6)
Jochen Schmeckenbecher, Bass (Mauregato)
Hanno Müller-Brachmann, Tenor (Adolfo)

Rundfunkchor Berlin
Uwe Gronostay (Einstudierung)

Berliner Philharmoniker
Nikolaus Harnoncourt, Dirigent

Nach der Veröffentlichung der Einspielung von Dvořáks Messe in D und des Gounod-Requiems im November 2014 ist nun die zweite CD des Rundfunkchores Berlin in Zusammenarbeit mit dem Carus-Verlag erschienen: Sergei Rachmaninows »Chrysostomos-Liturgie«. Die Aufnahmen entstanden unter der Leitung von Nicolas Fink im Oktober des vergangenen Jahres in der Auenkirche in Berlin-Wilmersdorf. Die Solisten Bianca Reim, Joo-hoon Shin und Axel Scheidig sind Mitglieder des Rundfunkchores Berlin.

Mit dem seiner »Chrysostomos-Liturgie« op. 31 treibt Rachmaninow die Entwicklung der orthodoxen Kirchenmusik entscheidend voran und erreicht zusammen mit seiner späteren »Ganznächtlichen Vigil« op. 37 eine bis dahin nicht dagewesene und nicht wieder erreichte Meisterschaft. Dass Rachmaninow das Werk im Sommer 1910 innerhalb von nur zwei Monaten komponiert hat, lässt von der Herausforderung, der er sich gegenüber sah, nichts ahnen. Tatsächlich stellte ihn die umfassende Beschäftigung mit den liturgischen Erfordernissen vor die Schwierigkeit, aus der Vielzahl einzelner Elemente im orthodoxen Gottesdienst die relevanten und musikalisch arrangierbaren Abschnitte auszuwählen. Dafür gab es kaum Vorbilder: Peter Tschaikowski etwa begnügte sich in seiner Vertonung der Liturgie mit nur wenigen Stücken.

»Die unmittelbare emotionale Wirkung orthodoxer Kirchenmusik fasziniert, sie strahlt eine geradezu meditative Kraft aus und versetzt den Hörer nicht selten in eine Art Trance«, äußert sich Dirigent Nicolas Fink angesichts Rachmaninows Werk. Der Schweizer Dirigent und Assistent Simon Halseys beim Rundfunkchor Berlin trat bisher mit den Chören des MDR und WDR, dem Coro Casa da Música Porto sowie dem Chœur de Radio France als Dirigent in Erscheinung. Darüber hinaus übernahm er Einstudierungen etwa für Sir Simon Rattle, Marek Janowski und Thomas Hengelbrock.

SERGEI RACHMANINOV Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus op. 31

Rundfunkchor Berlin
Nicolas Fink, Dirigent

Die erste CD des Rundfunkchores Berlin bei Carus wartet mit zwei großen Werken der Chormusik in außergewöhnlicher Besetzung auf. Statt der opulenten Orchesterbegleitung, die Charles Gounod für sein Requiem und Antonín Dvořák für seine Messe in D vorgesehen haben, erklingen beide Werke hier in geschickt arrangierten und reduzierten Fassungen: Im Gounod-Requiem wird der Rundfunkchor Berlin unter der Leitung von Risto Joost nur von der Orgel unterstützt, die Dvořák-Messe erhält durch die Begleitung eines Bläserquintetts eine besondere Klangfarbe. Die SolistInnen Anne Bretschneider, Christine Lichtenberg, Holger Marks und Georg Witt stammen aus den Reihen des Chores.

Anders als üblich spricht aus Gounods Requiem eine vertrauensvolle Zuversicht in die göttliche Gnade und Gerechtigkeit als weniger die Angst vor den Schrecken des Jüngsten Gerichts. Mit seiner Bearbeitung für Orgel hatte er bereits begonnen, als die tödlichen Folgen eines Schlaganfalls ihn ereilten. Dennoch lehnte Gounod eine Uraufführung am eigenen Begräbnis ab, sodass das Werk erstmals ein halbes Jahr nach seinem Tod und außerhalb eines liturgischen Rahmens erklang. Die Reduktion der Besetzung entspricht auch im Falle Dvořáks dem Wunsch und der Intention des Komponisten. In der Ursprungsfassung seiner einzigen erhaltenen Messe war ebenfalls nur eine Orgel angedacht. Die so ermöglichte persönlichere musikalische Sprache verleiht den Singstimmen mehr Bedeutung und Ausdruck.

Hye-Lin Hur, Orgel
Rundfunkchor Berlin
Risto Joost (Dirigent)

Am 19. September erschien der Livemitschnitt der »Johannes-Passion« von Johann Sebastian Bach mit dem Rundfunkchor Berlin und den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle auf DVD und Blu-ray. Das orchestereigene Label Berliner Philharmoniker Recordings veröffentlichte die Inszenierung des amerikanischen Kultregisseurs Peter Sellars im hochwertigen Leinenhardcover. Enthalten ist neben dem Konzertmitschnitt in höchster Bild- und Tonqualität auch umfangreiches Bonusmaterial – je sowohl auf DVD als auch auf Blu-ray. Als Solisten standen am 27. und 28. Februar sowie am 1. März dieses Jahres Camilla Tilling (Sopran), Magdalena Kožená (Mezzosopran), Topi Lehtipuu (Tenor/Arien), Mark Padmore (Tenor/Evangelist), Roderick Williams (Bass/Christus), Christian Gerhaher (Bass/Pilatur, Petrus) und der Rundfunkchor Berlin in der Einstudierung von Simon Halsey auf der Bühne.

Simon Rattle sagt über Bachs erste Passion: »Die Johannes-Passion war das erste große Bach-Werk, das ich dirigiert habe – eine lebensverändernde Erfahrung. Die Matthäus-Passion ist von ganz anderem Charakter: sehr nachdenklich und voller Trost, während die Johannes-Passion voller Angst und Schrecken ist. Es ist eines der kämpferischsten und brutalsten Musikstücke aller Zeiten: so dissonant und experimentell, dass es einen noch heute staunen lässt. Und selbst in zwanzig Leben könnte man nicht alle Geheimnisse der Johannes-Passion ergründen.«

Camilla Tilling, Sopran
Magdalena Kožená, Mezzosopran
Topi Lehtipuu, Tenor (Arien)
Mark Padmore, Tenor (Evangelist)
Christian Gerhaher, Bass (Pilatus, Petrus)
Roderick Williams, Bass (Christus)

Rundfunkchor Berlin
Simon Halsey (Einstudierung)
Peter Sellars (Ritualisierung)

Berliner Philharmoniker
Sir Simon Rattle, Dirigent

Das junge Label Berliner Philharmoniker Recordings veröffentlichte im Zusammenhang mit der Neuerscheinung der »Johannes-Passion« auch eine in ihrer Ausstattung angeglichene Neuausgabe des bereits 2012 erschienenen und von Presse wie Publikum hochgeschätzten Livemitschnitts der Matthäus-Passion. In der von Sellars inszenierten Interpretation sangen im Frühjahr 2010 an der Seite des Rundfunkchores Berlin in der Einstudierung von Simon Halsey die SolistInnen Camilla Tilling (Sopran), Magdalena Kožená (Mezzosopran), Topi Lehtipuu (Tenor/Arien), Mark Padmore (Tenor/Evangelist), Thomas Quasthoff (Bass/Arien) und Christian Gerhaher (Bass/Christus).

Die Aufnahme wurde am 10. September 2014 mit dem französischen Diapason d’or des Monats, am 24. November auch mit dem des Jahres, dem Diapason d'or de l'année, ausgezeichnet und konnte 2013 bereits die Auswahl für den BBC Music Magazine Award für sich entscheiden.

Camilla Tilling, Sopran
Magdalena Kožená, Mezzosopran
Topi Lehtipuu, Tenor (Arien)
Mark Padmore, Tenor (Evangelist)
Thomas Quasthoff, Bass (Arien)
Christian Gerhaher, Bass (Christus)

Rundfunkchor Berlin
Simon Halsey (Einstudierung)
Peter Sellars (Ritualisierung)

Berliner Philharmoniker
Sir Simon Rattle, Dirigent

Der in der vergangenen Saison erfolgreich vollendete konzertante Wagnerzyklus unter Marek Janowski zusammen mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Rundfunkchor Berlin und international renommierten Wagner-SolistInnen liegt jetzt in limitierter Auflage von nur 350 Stück als Komplettbox im Schuber vor. Die gefeierte Serie von zehn Livemitschnitten durch PentaTone und Deutschlandradio umfasst die zehn großen Wagneropern auf 32 CDs sowie eine Bonus-DVD mit Auszügen aus derGötterdämmerung und einem Interview mit Marek Janowski.

Bei insgesamt sieben der zehn Aufführungen in der Berliner Philharmonie stand der Rundfunkchor Berlin dem Orchester zur Seite: In der Einstudierung von Eberhard Friedrich war er in den Aufführungen des Fliegenden Holländer, der Meistersinger von Nürnberg, in Lohengrin, Tristan und Isolde und der Götterdämmerung sowie, einstudiert von Simon Halsey, im Parsifal und, einstudiert von Nicolas Fink, imTannhäuser zu erleben. Ziel der konzertanten Aufführungsweise der Opern war es, das der Musik eigene dramatische Potential freizulegen und damit zugleich ideale Bedingungen für den Mitschnitt zu schaffen.

Klaus Florian Vogt
Nina Stemme
Stephen Gould
Petra Lang
Matti Salminen
Robert Dean Smith

Rundfunkchor Berlin
Simon Halsey, Eberhard Friedrich, Nicolas Fink (Einstudierung)

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Marek Janowski, Dirigent

Am 27. Juni erscheint bei Sony Classical Sergei Prokofjews Oratorium »Iwan der Schreckliche« in einer Einspielung des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin mit dem Rundfunkchor Berlin unter der Leitung von Tugan Sokhiev. Es ist der Live-Mitschnitt der gefeierten Aufführungen des Werkes durch die beiden Ensembles mit dem Chefdirigenten des DSO vom Januar 2013.

Tugan Sokhiev rückte Prokofjews hochdramatische, kraftvolle Musik ins Zentrum seiner ersten Saison – glänzend besetzt mit Solisten, dem Staats- und Domchor Berlin und dem Rundfunkchor Berlin: »Und wieder einmal präsentiert sich der Rundfunkchor Berlin in Bestform (…) ein großer magischer Moment und ein erneuter Beweis für die Spitzenstellung des Chores«, urteilte Andreas Göbel vom rbb-Kulturradio, und der Tagesspiegel resümierte: »Glanzvoller kann man diese Partitur kaum aufführen«.

Im Zentrum des Werkes steht eine schillernde Persönlichkeit. Zar Iwan IV. einte das Land, machte Russland groß und stark, aber er sicherte sein Regime durch Gewalt und Terror. »Der Schreckliche« starb 1584 so wie er herrschte: durch Mord. Sergei Eisenstein verfilmte das bewegte Leben Iwan Grosnys 1942-45 in einem Zweiteiler. Sergei Prokofjew schrieb die Musik hierzu und setzte damit eine kongeniale Partnerschaft fort, die 1938 mit Eisensteins Historienepos Alexander Newski begonnen hatte. Aus dem Newski-Material hatte Prokofjew eine Kantate geformt, bei Iwan Grosny war ihm das nicht mehr vergönnt. Abram Stasewitsch, der Dirigent der Filmmusikeinspielung, stellte aus Prokofjews Partituren posthum ein Oratorium zusammen.

Olga Borodina, Alt
Ildar Abdrazakov, Bass

Rundfunkchor Berlin
Tobias Löbner (Choreinstudierung)

Staats- und Domchor Berlin
Kai-Uwe Jirka (Choreinstudierung)

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Tugan Sokhiev, Dirigent

Mit der soeben als SA-CD erschienenen Götterdämmerung ist der konzertante Wagnerzyklus von Marek Janowski zusammen mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und international renommierten Wagner-Solisten auf CD komplett. Die CD-Box zum vierten Teil des »Ring des Nibelungen« vervollständigt zum Ende des Wagnerjahres die gefeierte Serie von zehn aufwendigen Live-Mitschnitten durch PentaTone und Deutschlandradio, die im November 2010 mit dem »Fliegenden Holländer« ihren Anfang nahm.

Bei insgesamt sieben der zehn Aufführungen von Wagners wichtigsten Bühnenwerken stand der Rundfunkchor Berlin dem RSB unter Marek Janowski zur Seite: In der Einstudierung von Eberhard Friedrich war er neben der »Götterdämmerung« in den Aufführungen des »Fliegenden Holländer«, der »Meistersinger von Nürnberg«, in »Lohengrin« und »Tristan und Isolde« sowie, einstudiert von Simon Halsey, im »Parsifal« und, einstudiert von Nicolas Fink, im »Tannhäuser« zu erleben.

Die Aufführung der »Götterdämmerung« am 15. März 2013 in der Berliner Philharmonie war wie alle weiteren Konzerte des Zyklus mit einem hochkarätigen Solistenensemble besetzt: Lance Ryan und Petra Lang als Siegfried und Brünnhilde, Markus Brück und Edith Haller als Gunther und Gutrune, Matti Salminen als Hagen, Jochen Schmeckenbecher als Alberich und schließlich Marina Prudenskaya als Waltraute.

Der Wagnerzyklus konnte nur mit hohem technischem und logistischem Aufwand realisiert werden. Alle zehn Produktionen fanden ohne Einschränkungen durch kurzfristige Absagen statt. Mit der einmaligen Serie konnte das RSB seine unter Marek Janowski optimierte Klangqualität erfolgreich einer breiten Öffentlichkeit präsentieren.

Live-Mitschnitt der konzertanten Aufführung vom 15. März 2013 in der Philharmonie Berlin.

Lance Ryan, Tenor (Siegfried)
Petra Lang, Sopran (Brünnhilde)
Markus Brück, Bariton (Gunther)
Edith Haller, Sopran (Gutrune)
Matti Salminen, Bass (Hagen)
Jochen Schmeckenbecher, Bariton (Alberich)
Marina Prudenskaya, Mezzosopran (Waltraute)
Julia Borchert, Sopran (Woglinde)
Katharina Kammerloher, Mezzosopran (Wellgunde)
Kismara Pessatti, Alt (Floßhilde)
Susanne Resmark, Alt (1. Norn)
Christa Mayer, Mezzosopran (2. Norn)
Jacquelyn Wagner, Sopran (3. Norn)
Rundfunkchor Berlin
Eberhard Friedrich (Choreinstudierung)

Mit »In dulci jubilo« ist soeben die neue Weihnachtslieder-CD des Rundfunkchores Berlin bei Coviello Classics erschienen. Das Album vereint 24 beliebte deutsche Weihnachtslieder aus fünf Jahrhunderten, die der Rundfunkchor Berlin in Koproduktion mit dem rbb unter Simon Halsey aufgenommen hat. Auf der CD erklingen die Lieder in traditionellen Sätzen für vier- bis sechsstimmigen Chor.

Weihnachtslieder, egal ob gemeinschaftlich in der Kirche oder privat im Kreise der Familie gesungen, gehören wie selbstverständlich zur Advents- und Weihnachtszeit. Als Teil gelebten christlichen Glaubens begleiten sie die Generationen seit Jahrhunderten – und sind dennoch historisch gesehen eine eher junge »Erfindung«. Erst um 1335 findet mit »In dulci jubilo« das erste Weihnachtslied überhaupt Erwähnung. Auf seiner neuen CD spürt der Rundfunkchor Berlin der Entwicklungsgeschichte der Lieder nach. Vom lateinisch-deutschen »In dulci jubilo« über das wundervoll mystische »Es kommt ein Schiff geladen« oder Bachs »Ich steh an deiner Krippen hier« bis hin zu den unangefochtenen Klassikern wie »O du fröhliche« und »Stille Nacht« steht die Sammlung für die anhaltende Faszination »Weihnachtslied« in seiner Allgemeingültigkeit und Unvergänglichkeit.

In seinem »Konzert zum Advent« am Sa, 30. November 2013 lädt der Rundfunkchor Berlin erstmals zum Zuhören und Mitsingen traditioneller Advents- und Weihnachtslieder in den Berliner Dom ein. Eine Stunde vor Konzertbeginn probt Simon Halsey mit dem Publikum. Anna Thalbach rezitiert Texte zur Einstimmung auf den Advent. Das rbb Fernsehen überträgt das Konzert an Heiligabend.

Deutsche Weihnachtslieder aus fünf Jahrhunderten | Lieder und Sätze von Crüger, Praetorius, Eccard, Hammerschmidt, Bach, Händel Mendelssohn Bartholdy, Silcher, Gruber, Reger u.a.

Rundfunkchor Berlin
Simon Halsey

Wer die Aufführungen im Treppenhaus des Neuen Museums vor zwei Jahren in Berlin erlebt hat, wird sie bis heute nicht vergessen haben: Richard Strauss‘ »Deutsche Motette« ist eines der großartigsten Chorwerke überhaupt – aber auch eines der schwersten. Es sind die Oper und die Symphonische Dichtung, denen Richard Strauss seinen Ruhm verdankt. Seine wenigen Chorkompositionen stellen im Repertoire hingegen echte Raritäten dar. Die Werke reichen nahezu an die Grenzen des stimmlich Machbaren heran. Der Komponist behandelte das Ensemble der menschlichen Stimmen wie ein Orchester, fächerte seinen Klang vielfach auf. Mit seiner neuen A-cappella-CD setzt der Rundfunkchor Berlin dem Chorschaffen Richard Strauss‘ mit groß angelegten Werken wie der Deutschen Motette, An den Baum Daphne oder Der Abend kurz vor seinem 150. Geburtstag ein musikalisches Denkmal.

Deutsche Motette für vier Solostimmen und 16-stimmigen gemischten Chor op. 62
Drei Männerchöre nach Gedichten von Friedrich Rückert op. 123
Durch Einsamkeiten für Männerchor op. 124
An den Baum Daphne für neunstimmigen gemischten Chor op. 82
Zwei Gesänge für 16-stimmigen gemischten Chor op. 34

Iwona Sobotka, Sopran
Christa Mayer, Alt
Dominik Wortig, Tenor
Konrad Jarnot, Bariton

Rundfunkchor Berlin
Michael Gläser

»Morgenlicht« heißt das neue Album des Rundfunkchores Berlin, mit dem die Deutsche Grammophon erstmals eine Auswahl beliebter Kirchenlieder und Choräle in die CD-Regale bringt. Viele dieser kirchlichen Lieder haben auf stille, aber machtvolle Weise die Musik- und Kulturgeschichte geformt und begleiten Generation für Generation seit Jahrhunderten. »Morgenlicht« versammelt eben diese Bandbreite der Kirchenmusik und stellt dabei Luthers »Eine feste Burg ist unser Gott« neben das Taizé-Lied »Laudate omnes gentes«, Bachs »Jesu, meine Freude« neben John Rutters »Morgenlicht leuchtet«, einem modernen Arrangement des Cat-Stevens-Klassikers »Morning has broken«. In Kammerbesetzung widmet sich der Rundfunkchor Berlin unter Simon Halsey den vertrauten Gesängen, ergänzt durch von Jörg Strodthoff und Maria Todtenhaupt eingespielte Werke für Orgel und Harfe solo.

»Wir haben uns dieser Musik auf zweifache Art genähert – mit der ganzen Aufmerksamkeit professioneller Künstler, aber eben auch als individuelle Persönlichkeiten, um ihrem tiefen Zauber nachzuforschen.« (Simon Halsey)

Maria Todtenhaupt, Harfe
Jörg Strodthoff, Orgel

Rundfunkchor Berlin
Simon Halsey

Mit Rachmaninows klangmächtiger Chorsinfonie »Die Glocken« ist der Rundfunkchor Berlin außerdem an der Seite der Berliner Philharmoniker unter Sir Simon Rattle zu erleben. Im November 2012 brachten die beiden Ensembles das Werk erstmals zur Aufführung. Nach dem EMI-Verkauf an Warner International ist der Live-Mitschnitt der Konzerte, ergänzt durch Rachmaninows späte Sinfonische Tänze aus dem Jahr 1940, nun beim Label Warner Classics erschienen. Für das viersätzige Chorwerk mit dem Titel Kolokola (Die Glocken) vertonte Rachmaninow Edgar Allan Poes Gedicht »The Bells« in der russischen Übersetzung Konstantin Balmonts.

In einer üppig-bildhaften Musiksprache zeichnet der Komponist im Symbol der Glocken den Lauf eines ganzen Menschenlebens nach: von den silbrig-hellen Schlittenglocken der Kindheit über die goldenen Hochzeitsglocken bis hin zum Feuer- und Sturmgeläut der Kriegsglocken und schließlich den düsteren Todesglocken. Rachmaninow vollendete die Partitur innerhalb eines Jahres und leitete die Uraufführung am Mariinsky-Theater in Sankt Petersburg 1913 selbst.

»Die Glocken« (Kolokola) Poem für Soli, Chor und Orchester op. 35
Sinfonische Tänze op. 45

Olga Orgonášová, Sopran
Dmitry Popov, Tenor
Mikhail Petrenko, Bass
Rundfunkchor Berlin
Simon Halsey (Choreinstudierung)
Berliner Philharmoniker

Bei PentaTone classics ist Bruckners Messe Nr. 3 f-Moll in einer Einspielung mit dem Orchestre de la Suisse Romande und dem Rundfunkchor Berlin unter Leitung von Marek Janowski erschienen. Die Aufnahme entstand im Juni 2012 im Umfeld der Abschiedskonzerte von Marek Janowski mit eben diesem Werk nach seiner siebenjährigen Zeit als Chefdirigent des Orchestre de la Suisse Romande in Lausanne und Genf.

Bruckners f-Moll-Messe (1867/68) ist die letzte seiner insgesamt fünf Messkompositionen. Sie entstand als Auftragswerk für die Wiener Hofburgkappelle. Der persönliche Anlass zur Komposition dürfte jedoch die Genesung Bruckners von einem schweren Nervenleiden gewesen sein, das ihn im Frühjahr 1867 befallen hatte. Mit ihrer vollen Besetzung und steil aufgetürmten Architekturen markiert die Messe den Übergang zum reifen sinfonischen Werk Bruckners. Im Nebeneinander von demütigem Flehen und triumphalem Lobgesang im Chor steht sie in der Nachfolge von Beethovens Missa solemnis. Besonders das jubelnde »Credo« sticht mit kühnen Himmelsvisionen und gewaltigen Steigerungen hervor. Lenneke Ruiten, Iris Vermillion, Shawn Mathey und Franz Josef Selig sind die Solisten.

Lenneke Ruiten, Sopran
Iris Vermillion, Mezzosopran
Shawn Mathey, Tenor
Franz Josef Selig, Bass

Rundfunkchor Berlin
Stefan Parkman (Choreinstudierung)
Orchester de la Suisse Romande

Mit »Spheres« ist am 15. Februar 2013 das neue Solo-Album von Daniel Hope bei der Deutschen Grammophon erschienen. Als hochkarätige Partner standen dem britischen Geiger für seine CD-Einspielung neben dem Deutschen Kammerorchester Berlin auch Sängerinnen und Sänger des Rundfunkchores Berlin und Simon Halsey als Dirigent zur Seite.

Seit Menschengedenken facht der Blick in die Weiten des Sternenhimmels die Sehnsüchte und Fantasien an. Die Idee einer »Sphärenmusik« von geisterhaften Klängen, die durch die Bewegung der Planeten im All entstehen, hat nach Pythagoras die Komponisten über Jahrhunderte hinweg fasziniert. Daniel Hope greift dieses Thema auf und spannt mit meditativ-ätherischen Werken einen musikalischen Bogen vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. »In diesem Album möchte ich Musik und Zeit zusammenbringen, Werke von Komponisten aus verschiedenen Jahrhunderten, die vielleicht nicht alle aus der gleichen »Galaxie‘« stammen, die aber eine uralte Frage eint: Ist da draußen irgendetwas?«, so Hope. Seine neue CD „Spheres“ vereint Musik von J.S. Bach über Arvo Pärt und Philip Glass bis Ludovico Einaudi sowie Ersteinspielungen von Alex Baranowski, Gabriel Prokofieff oder Karsten Gundermann.

Die Mitglieder des Rundfunkchores Berlin sind unter anderem in Werken von Gabriel Fauré und Karl Jenkins zu hören, dessen Oratorium The Peacemakers unter Mitwirkung des Rundfunkchores Berlin im letzten Jahr bei EMI Classics erschien. In Aleksey Igudesmans Lento ist der Chor zudem auch an einer Ersteinspielung beteiligt.

Musik von Johann Paul von Westhoff, Ludovico Einaudi, Philip Glass, Gabriel Fauré, Lera Auerbach, Arvo Pärt, Elena Kats-Chernin, Alex Baranowski*, Gabriel Prokofieff*, Max Richter, Aleksey Igudesman*, Karl Jenkins, J.S. Bach, Michael Nyman und Karsten Gundermann*

* Ersteinspielungen

Aufnahme: Juni / Juli 2012, Funkhaus Berlin, Nalepastraße

Daniel Hope, Violine
Chié Peters, 2. Violine
Juan Lucas Aisemberg, Viola
Chistiane Starke, Violoncello
Jochen Carls, Kontrabass

Mitglieder des Rundfunkchores Berlin
Simon Halsey (Choreinstudierung)
Deutsches Kammerorchester Berlin

Seit dem 20. Dezember ist der sechste Live-Mitschnitt aus Marek Janowskis konzertantem Wagnerzyklus mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und dem Rundfunkchor Berlin im Handel erhältlich: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Das Konzert fand am 5. Mai in der ausverkauften Berliner Philharmonie statt. Die Solo-Partien übernahmen u.a. Nina Stemme in der Rolle der Elisabeth, Robert Dean Smith als Tannhäuser, Marina Prudenskaya als Venus, Christian Gerhaher als Wolfram von Eschenbach und Albert Dohmen als Landgraf Hermann.

Die zehn konzertanten Aufführungen mit Wagners Opern aus dem Bayreuther Kanon werden vom niederländischen Label PentaTone in Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur aufgezeichnet. Bis Ende 2013, dem 200. Geburtsjahr Wagners, sollen alle zehn CD-Boxen jeweils mit einem umfangreichen, dreisprachigen Booklet auf dem Markt sein.

Die bisher erschienenen Aufnahmen wurden von Publikum und internationaler Presse begeistert aufgenommen. Erst kürzlich wählten »The Sunday Times« den Mitschnitt von »Tristan und Isolde« auf Platz 13 der hundert besten Aufnahmen des Jahres. »Der fliegende Holländer« und »Lohengrin« wurden im »Gramophone Magazine« zur »Editor’s Choice« gekürt.

Albert Dohmen, Bassbariton (Landgraf Hermann)
Robert Dean Smith, Tenor (Tannhäuser)
Nina Stemme, Sopran (Elisabeth)
Marina Prudenskaya, Mezzosopran (Venus)
Peter Sonn, Tenor (Walther von der Vogelweide)
Wilhelm Schwinghammer, Bass (Biterolf)
Christian Gerhaher, Bariton (Wolfram von Eschenbach)
Michael McCown, Tenor (Heinrich der Schreiber)
Martin Snell, Bass (Reinmar von Zweter)
Bianca Reim, Sopran (Ein junger Hirt)
Sabine Puhlmann, Sopran (Edelknabe)
Isabelle Voßkühler, Sopran (Edelknabe)
Roksolana Chraniuk, Alt (Edelknabe)
Bettina Pieck, Alt (Edelknabe)

Rundfunkchor Berlin
Nicolas Fink (Choreinstudierung)
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Ende November 2012 brachte das niederländische Label PentaTone eine SA-CD mit der Urfassung der Glagolitischen Messe und der Orchester-Rhapsodie Taras Bulba von Leoš Janáček heraus – eingespielt von Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und Rundfunkchor Berlin unter der Leitung von Marek Janowski. Aga Mikolaj, Iris Vermillion, Stuart Neill und Arutjun Kotchinian sind als Solisten zu hören, Iveta Apkalna an der Orgel.

Der im Kloster aufgewachsene Janáček war im Alter stark antiklerikal eingestellt. So geriet seine Messe zu einer faszinierenden Mischung aus Religion und Naturidylle, aus panslawisch-nationalen Ideen und frommem Volkstum. Seinen Namen verdankt das Werk der ungewöhnlichen Sprachwahl: Der Komponist verwendete hierfür altslawische, in glagolitischer Schrift verfasste Messtexte.

In seiner Rhapsodie »Taras Bulba« fasst der von der Kultur Russlands faszinierte Leoš Janáček das Schicksal dreier Kosakenkrieger in Töne. Von Nikolai Gogol stammt die zugrundeliegende Novelle über den Kosakenführer Taras Bulba und seine zwei Söhne, von denen einer zum Verräter wird. Alle drei finden im Kampf zwischen Russland und Polen den Tod.

Aufgenommen im November 2010 und April 2012 im Haus des Rundfunks des
RBB (Orgel: Philharmonie Berlin)

Leoš Janáček: Glagolitische Messe
Leoš Janáček: Taras Bulba - Rhapsodie für Orchester

Aga Mikolaj, Sopran
Iris Vermillion, Alt
Stuart Neill, Tenor
Arutjun Kotchinian, Bass

Rundfunkchor Berlin
Simon Halsey (Choreinstudierung)
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Mit »Tristan und Isolde« steht ab dem 21. September 2012 der fünfte Live-Mitschnitt des konzertanten Wagnerzyklus von Marek Janowski gemeinsam mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin in den deutschen Verkaufsregalen.

Bei der Aufführung am 27. März 2012 in der Berliner Philharmonie sangen Stephen Gould und Nina Stemme die Hauptpartien. Als weitere Solisten traten unter anderen Kwangchul Youn, Johan Reuter, Michelle Breedt und Simon Pauly auf. Die Herren des Rundfunkchores Berlin waren als Seeleute und Knappen zu hören.

Der zehnteilige Berliner Wagnerzyklus wird bis Ende 2013 sukzessive vom niederländischen Label PentaTone in Kooperation mit Deutschlandradio auf Super Audio CDs herausgebracht. Mit ihrem Fokus allein auf die Musik liefert die konzertante Aufführungsweise beste Bedingungen für einen Live-Mitschnitt.

Live Mitschnitt der konzertanten Aufführung in der Philharmonie Berlin am 27. März 2012.

Kwangchul Youn, Bass (König Marke)
Simon Pauly, Tenor (Melot)
Nina Stemme, Sopran (Isolde)
Michelle Breedt, Sopran (Brangäne)
Stephen Gould, Tenor (Tristan)
Johan Reuter, Bariton (Kurwenal)
Clemens Bieber, Tenor (Ein Hirte)
Timothy Fallon, Tenor (Junger Seemann)
Arttu Kataja, Bariton (Ein Steuermann)

Rundfunkchor Berlin
Eberhard Friedrich (Choreinstudierung)

Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin
Marek Janowski, Dirigent

Im Jahr 2011 hat Simon Halsey, Ehrendirigent des Rundfunkchores Berlin, sein Wissen und seine Erfahrungen in seinem Buch Schott Master Class Chorleitung veröffentlicht. Die beiliegenden DVDs basieren wesentlich auf Filmmaterial der ersten Internationalen Meisterklasse Berlin 2010.

Ein Chorleiter muss mehr sein als ein Magier mit dem Taktstock. Perfekte Organisation, sorgfältige Vorbereitung und solides Handwerkszeug bilden die Grundlage seiner Arbeit. Zudem hat sein Wirken als musikalischer Kommunikator und Motivator eine weitreichende soziale Relevanz. Simon Halsey, Chorleiter von Weltruf und leidenschaftlicher Pädagoge, gibt in einer neuartigen Medienkombination seine ganz persönlichen Erfahrungen weiter: eine Fülle praktischer Tipps für die Arbeit mit Laienchören wie auch mit professionellen Ensembles. Die DVD zeigt ihn als Lehrer in einem Meisterkurs für junge Chordirigenten und bei den Proben mit dem Rundfunkchor Berlin. Das Buch führt in die vielfältigen Aufgaben eines Chorleiters ein: vom Management des Unternehmens Chor über Programmplanung, Partiturstudium und Probenarbeit bis hin zum Konzert. Simon Halsey arbeitet seit Jahrzehnten mit führenden Profichören der Welt, aber auch regelmäßig mit Amateurensembles. 2001 wurde er Leiter des Rundfunkchors Berlin. Der Erfinder innovativer Konzertprojekte und chorpädagogischer Programme wurde 2010 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Im November 2009 führten das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und der Rundfunkchor Berlin unter der Leitung von Marek Janowski das „Deutsche Requiem“ von Johannes Brahms in der Philharmonie auf. Parallel wurde das Werk in Kooperation mit dem niederländischen Label PentaTone und Deutschlandradio Kultur auf CD aufgenommen und ist jetzt erschienen. Solisten sind Camilla Tilling (Sopran) und Detlef Roth (Bass). Simon Halsey studierte den Rundfunkchor Berlin ein.

Gesten des Trostes, des Mitgefühls und der menschlichen Zuversicht sprechen aus dem Deutschen Requiem von Johannes Brahms von 1867. Es war sein bis dahin größtes Werk, das keine Trauermusik oder Totenmesse im liturgischen Sinne sein sollte. Das Requiem meidet das Bedrohliche und die Schreckensvision des Jüngsten Gerichts mit sorgfältig ausgewählten Bibelversen in deutscher Sprache, weitab von weltlicher Politik und geistlichen Begräbnisritualen.

Brahms: »Ein deutsches Requiem«
Camilla Tilling, Sopran
Detlef Roth, Bariton

Rundfunkchor Berlin
Rundfunk-Sinfonieorchester
Marek Janowski, Dirigent

Als „bibelfesten Ketzer“ bezeichnete ein Zeitgenosse Johannes Brahms und führte explizit dessen Textauswahl für das Deutsche Requiem an. Tatsächlich kann man in den vom Komponisten selbst zusammengestellten Bibelpassagen den entschiedenen Gegner orthodoxer Frömmigkeit erkennen. Brahms beschreibt mit seinem Requiem den Glauben und die Konfrontation mit dem Tod als individuelle Auseinandersetzung mit Gott, für die persönliche Erlebnisse den Anstoß geben. Das Ergebnis ist ein monumentales Werk, in dem der Chor die zentrale Rolle spielt und in dem der Textverständlichkeit besondere Bedeutung zukommt. Da ist es konsequent, den Chor auch klanglich in den Vordergrund zu stellen, wie es in der Neueinspielung mit dem Rundfunkchor Berlin unter Simon Halsey geschieht. Die von Brahms autorisierte Version mit zwei Klavieren wirft in der von Phillip Moll eingerichteten Fassung neues Licht auf ein bekanntes Werk.

Marlis Petersen, Sopran
Konrad Jarnot, Bariton
Philip Mayers & Phillip Moll, Klavier

Rundfunkchor Berlin
Simon Halsey, Dirigent

Das Brahms-Requiem gehört zu den Herzstücken im Repertoire des Rundfunkchores Berlin. Für die gemeinsame CD-Einspielung mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle gewann der Chor 2008 den ersten von drei Grammys.

»«Der Gesang des überragenden Rundfunkchores Berlin ist ehrfurchtsvoll und ergriffen, mit hinreißenden Pianissimi. Was hier vorliegt, ist nicht Authentizität irgendeines Originalklangs, sondern Authentizität des Fühlens und Erlebens.« (Gramophone)

Dorothea Röschmann, Soprano
Thomas Quasthoff, Bariton

Rundfunkchor Berlin
Berliner Philharmoniker
Simon Rattle, Dirigent