Saison 25/26

Saison 25/26

Liebe Freund:innen des Rundfunkchores Berlin,

Hoffnung ist keine naive Geste. Sie ist Energie. Widerstand. Bewegung nach vorn.

Mit diesem Gedanken beginnt unsere neue Saison – in einer Zeit, in der manche von uns Orientierung suchen. Musik kann dabei Halt geben, Türen öffnen, verbinden. Besonders dann, wenn Stimmen gemeinsam klingen.

In der Saison 2025/26 stehen Projekte auf dem Programm, die sich mit gesellschaftlichen, existenziellen und spirituellen Fragen auseinandersetzen: Im Mitsingkonzert mit Mendelssohns »Paulus« stellen wir eine Geschichte der Umkehr, des Glaubens und der Verantwortung in den Mittelpunkt. Das »human requiem« bringt uns erneut mitten ins Publikum – ganz nah an Trauer, Trost und Transzendenz. Und Gustav Mahlers Achte, diese monumentale Chorsinfonie, entfaltet ihre Wirkung an einem besonderen Ort: in einem Hangar des ehemaligen Flughafens Tempelhof.

Auch in unseren Lounge-Veranstaltungen werfen wir Schlaglichter auf unsere Zeit – kritisch, verspielt und diskursfreudig: von Geld und Gier über Fake News bis hin zu Genderfragen im mythologischen Kosmos.

Immer wieder geht es dabei um die Stimme, das Instrument des Jahres 2025 – als Ausdruck von Identität, Empathie und Präsenz. In sehr persönlichen Texten geben Sänger:innen unseres Chores Einblick in ihre Beziehung zu diesem besonderen »Instrument«, das in jedem Menschen anders klingt – und das doch im Miteinander seinen stärksten Ausdruck findet.

Ein Hoffnungsschimmer zieht sich auch durch die Bildsprache dieser Broschüre: Unsere Sänger:innen wurden an kulturellen Orten Berlins mit farbig beschichteten Glasscheiben porträtiert. Sie stehen symbolisch für jenen Lichtstrahl, den Musik in dunkle Zeiten senden kann – für eine Transformation, die über Verfall hinaus in neues kulturelles Leben führt.

Hoffnung lebt von Begegnung. Wir laden Sie ein, diese mit uns zu teilen.

Gijs Leenaars (Chefdirigent und Künstlerischer Leiter) und Rachel-Sophia Dries (Direktorin)

Gespräch über die Stimme

Eva Friedrich (Sopran)

»Extreme Schwingungen im Raum«

»Die Stimme war für mich schon immer ein Weg, meine Emotionen zum Ausdruck zu bringen. Wenn wir zum Beispiel Mahlers Achte, die Zweite oder das Brahms-Requiem singen, die großen sinfonischen Werke, berührt mich das jedes Mal wieder. Es entstehen dabei extreme Schwingungen im Raum und fast erhabene Momente, für die ich sehr dankbar bin.

Wir Sopranistinnen erzeugen oft Obertöne, die es uns manchmal schwer machen, uns selbst zu hören; deswegen ist es so wichtig, sich auf die eigene Gesangstechnik verlassen zu können. Beim Singen ist es elementar, dass der Körper durchlässig ist und ein abwechselndes An- und Entspannen verschiedener Muskelgruppen möglich ist. Man lernt im Studium und darüber hinaus Gesangstechniken, die einen im Berufsalltag unterstützen.

Das Wichtigste dabei ist für mich, den Kontakt zur eigenen Stimme und zum Körper nicht zu verlieren. In den Proben scanne ich mich auch selbst immer wieder ab und horche in meinen Körper hinein.

Zu Hause singe ich wohl manchmal auch unbewusst vor mich hin. Jedenfalls haben mich schon Nachbar:innen angesprochen und mir gesagt, dass sie mit der Teetasse in ihrer Wohnung sitzen und mir beim Singen zuhören. Das ist doch das schönste Kompliment, das man bekommen kann.«

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Annerose Hummel (Alt)

»Dieses Vieldimensionale des Klangs«

»Keine Stimme gleicht der anderen, jede hat eine eigene Klangfarbe. Deshalb berührt die Stimme die Zuhörer:innen auch besonders; und Gesangsstars sind ja auch gerade an ihrer Stimme wiedererkennbar.

Professionelle Chorsängerin zu sein, ist für mich ein Traumjob. Es ist toll, sich Musik nicht nur anzuhören, sondern ein Teil von ihr zu sein. Ich war schon als Kind fasziniert davon, dass beim Chorsingen so viele Rädchen ineinandergreifen, damit etwas Großes entsteht, dieses Vieldimensionale des Klangs. Schön ist auch das Körpergefühl beim Singen; dabei entstehen oft magische Momente. Auch nach vielen Jahren des Chorsingens fühlen die sich noch gut an. Besonders gern singe ich die Mahler-Sinfonien, auch auf das Requiem von Brahms freue ich mich immer sehr.

Ich habe als Kind schon gern gesungen. Ich war als Mädchen im Kinderchor, da durfte ich schon kleinere Solopartien singen. In jungen Jahren habe ich auch noch Geige gespielt, aber bald gemerkt, dass ich beim Singen mit weniger Aufwand mehr erreichen kann.

Als Kind gehörte ich noch zur Stimmgruppe Sopran. Während des Musikstudiums hat sich das erst in Richtung Mezzosopran und dann zum Alt entwickelt.

Im Alt fühle ich mich nun sehr wohl. Wir singen zwar oft nicht die Melodie, aber wir sind ein wichtiges Verbindungsglied im Chor, bilden die Brücke zwischen dem Sopran und den Herren im Tenor und Bass.

Das Beste für die Stimme ist es, ein ziemlich ›vernünftiges‹ Leben zu führen: sich gesund ernähren, früh schlafen gehen, Sport treiben, Atemübungen machen, Tee trinken. Dann bleibt die Stimme fit.

Das Alleinstellungsmerkmal der Stimme – im Vergleich zu einem Musikinstrument – ist, dass sie Sprache und damit Bedeutung transportiert. Sprache ist ein wichtiges Kommunikationswerkzeug, Singen könnte man auch als kulturell entwickelte Art der Kommunikation bezeichnen. Entsprechend löst Gesang etwas aus im Gegenüber. Wenn wir zum Beispiel das ›human requiem‹ aufführen, also das ›Deutsche Requiem‹ von Brahms inmitten des Publikums singen, kommt dieser Aspekt besonders zum Tragen.«

Holger Marks-Simonis (Tenor)

 »Gesang kann die Seele des Hörers ergreifen«

»Es gibt diesen schönen Spruch: ›Die Stimme ist das einzige Instrument, das der liebe Gott gebaut hat.‹ Das trifft es gut: Eine schöne Stimme lässt sich nur bedingt formen – die Anlagen sind von Natur aus gegeben. Das macht dieses Instrument so besonders. Hinzu kommt: Anders als andere Instrumente kann die Stimme Worte formen und Text vermitteln. Eine Melodie spricht Gefühle an, doch mit Text entfaltet sie tiefere Emotionen – man lacht, tanzt, weint oder wird tieftraurig. Gesang kann die Seele des Hörers ergreifen. Ich habe das große Glück, mit einer Stimme geboren zu sein, die mir viele Erfahrungen ermöglicht und mit der ich meinen Lebensunterhalt verdiene. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich achte gut auf mein Instrument, schone und pflege es. Die Stimme ist sensibel – ihr Vorzug und zugleich ihre Schwäche. Mein Lebensweg war stets von Musik begleitet. Schon in der Grundschule sang ich Melodien aus dem ›Dschungelbuch‹. Mein Vater, ein Jazzliebhaber, spielte in seiner Freizeit Schlagzeug. Während der Schulzeit sang ich im Chor, lernte Geige, Schlagzeug und Klavier – aber das Singen lag mir am meisten. So kam ich zum Gesangsstudium und wurde Mitglied des Rundfunkchores Berlin. Die erste Gesangsstimme, die mich tief berührte, war die von Elvis Presley. In meiner Jugend prägten mich auch Soul und Gospel. In der Klassik war Plácido Domingo mein Vorbild. Sein Timbre beeindruckte mich nachhaltig und beeinflusste mich stark. Für mich ist er der größte Tenor – vielleicht der Grund, warum ich klassischer Sänger wurde. Die Stimme muss wie ein Muskel trainiert werden. Um sie in Form zu halten, singe ich auch zu Hause – etwa ein Schubert-Lied oder etwas, das die Stimme frei schwingen lässt. Auch ein paar Töne zwischendurch summen oder singen, hält die Muskulatur aktiv. Am stärksten spüre ich die Kraft der Stimme bei Aufführungen des ›human requiem‹. Wenn wir mitten im Publikum singen, berühren wir Menschen unmittelbar. Da stehen Menschen, die getröstet werden wollen, sie beginnen zu weinen – man nimmt sie in den Arm und tröstet. Es ist unglaublich, dass die Stimme solche intimen Begegnungen ermöglicht.«

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Bruno Meichsner (Bariton)

»Teil von etwas Größerem sein«

»Die Stimme ist sehr eng mit der Persönlichkeit eines Menschen verbunden. Sie ist ein unglaubliches Geschenk, und ihre Stärke ist gleichzeitig auch ihre Schwäche: Einerseits ist sie nahbar, ergreifend und kann andere Menschen tief berühren, andererseits hört man ihr ihre Verletzlichkeit schnell an. Seine Stimme kann man jeden Tag neu entdecken. Denn sie entwickelt sich, wie die Persönlichkeit sich auch entwickelt. Im Laufe meines Sängerlebens bemerke ich, wie meine Stimme sich verändert und woran ich immer wieder arbeiten muss. Als ich sieben Jahre alt war, habe ich begonnen im Knabenchor Berlin zu singen. Bis zum Abitur und in meine Studienzeit hinein bin ich dort geblieben. Singen war mein liebstes Hobby. Deshalb war ich mir auch gar nicht sicher, ob ich es professionalisieren will. Würde es mir immer noch so viel Spaß machen, wenn ich beruflich singen würde? Inzwischen weiß ich: Es ist ein toller Job, man bekommt unglaublich viele neue Eindrücke, singt mit fantastischen Orchestern zusammen und kann sich selbst immer weiterentwickeln. Ich fand es schon als Kind ein unbeschreibliches Gefühl, Teil von etwas Größerem, eines Gesamtklangs zu sein. Ich fühle mich sehr wohl als Bariton, es gibt viele wunderbare Stücke und Partien für meine Stimmgruppe. Die Requiem-Vertonungen von Fauré und Brahms singe ich besonders gern. Wenn man professionell singt, ist der ganze Körper das ›Arbeitsinstrument‹, nicht nur die Stimmlippen. Es ist wichtig, dass man in einer guten körperlichen und mentalen Verfassung ist, und ständiges Training gehört dazu. Wichtig ist es, die Atemmuskulatur zu trainieren oder Übungen zu machen, bei denen man seine Stimme als Klangkörper voll ausschöpft, indem man zum Beispiel absichtlich gähnt, tierische Laute von sich gibt oder Übungen zum flexiblen Gebrauch des Zwerchfells macht. Und man muss lernen, ökonomisch zu singen, also die Klangintensität zu regeln; unsere Neben- und Stirnhöhlen können nämlich wie ein Klangverstärker für die Stimme wirken. Man trägt da eigentlich einen körpereigenen Lautsprecher mit sich.«

Tausend in Tempelhof

Flughafen Berlin-Tempelhof,
Hangar 4

25.9.2025 Do 19:30 & 26.9.2025 Fr 19:30

Gustav Mahler

Sinfonie Nr. 8 Es-Dur für Soli, zwei Chöre, Kinderchor und Orchester

Ein Werk der Superlative steht im September 2025 auf dem Programm: In Kooperation mit dem Orchester, den Chorsolisten und dem Kinderchor der Komischen Oper Berlin, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin sowie dem Vocalconsort Berlin und acht Solist:innen werden wir Gustav Mahlers 8. Sinfonie zum Klingen bringen. »Sinfonie der Tausend« ist das monumentale Werk getauft worden, was noch als untertrieben gelten kann, denn die Uraufführung im Jahr 1910 war mit 1.030 Mitwirkenden besetzt, darunter 858 Sänger:innen. Allein der Kinderchor umfasste 350 Mitglieder! Auch in anderer Hinsicht ist Mahlers 8. Sinfonie außergewöhnlich: Als »Chorsinfonie« ist sie fast von Anfang bis Ende von Gesang durchzogen. Eine klassische Satzfolge gibt es nicht, sondern zwei inhaltlich unterschiedene Teile: Zentrales Element des ersten Teils ist ein mittelalterlicher Pfingsthymnus, und im längeren zweiten Teil hat der Komponist die letzte Szene aus Goethes »Faust II« vertont. Im Hangar 4 des Flughafens Tempelhof können Sie, »vom Geisterchor umgeben«, dabei sein, wenn es heißt: »Das Unzulängliche, hier wird’s Ereignis; das Unbeschreibliche, hier ist’s getan …«

Henzes Neunte – ein Werk für den Chor

Philharmonie Berlin, 24.2.2026 Di 20 Uhr

Ludwig van Beethoven

»Leonoren-Ouvertüre« Nr. 1 op. 138

Johannes Brahms

»Schicksalslied« op. 54 für Chor und Orchester

Hans Werner Henze

Sinfonie Nr. 9 für Chor und Orchester

Ein Werk der Superlative steht im September 2025 auf dem Programm: In Kooperation mit dem Orchester, den Chorsolisten und dem Kinderchor der Komischen Oper Berlin, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin sowie dem Vocalconsort Berlin und acht Solist:innen werden wir Gustav Mahlers 8. Sinfonie zum Klingen bringen. »Sinfonie der Tausend« ist das monumentale Werk getauft worden, was noch als untertrieben gelten kann, denn die Uraufführung im Jahr 1910 war mit 1.030 Mitwirkenden besetzt, darunter 858 Sänger:innen. Allein der Kinderchor umfasste 350 Mitglieder! Auch in anderer Hinsicht ist Mahlers 8. Sinfonie außergewöhnlich: Als »Chorsinfonie« ist sie fast von Anfang bis Ende von Gesang durchzogen. Eine klassische Satzfolge gibt es nicht, sondern zwei inhaltlich unterschiedene Teile: Zentrales Element des ersten Teils ist ein mittelalterlicher Pfingsthymnus, und im längeren zweiten Teil hat der Komponist die letzte Szene aus Goethes »Faust II« vertont. Im Hangar 4 des Flughafens Tempelhof können Sie, »vom Geisterchor umgeben«, dabei sein, wenn es heißt: »Das Unzulängliche, hier wird’s Ereignis; das Unbeschreibliche, hier ist’s getan …«

»Gemeinsames Singen fördert die gegenseitige Wahrnehmung«

Dass Singen glücklich macht, ahnt man – doch was passiert dabei im Kopf? Musikpsychologe Prof. Dr. Gunter Kreutz erklärt, wie gemeinsames Singen uns verbindet.

Herr Kreutz, als Musikpsychologe beschäftigen Sie sich unter anderem damit, wie sich das Singen auf unser Fühlen, Denken und soziales Handeln auswirkt. Was passiert, wenn wir mit anderen Menschen im Chor singen?

Ich beschreibe das Singen gerne als ein Gesamt- paket verschiedener Wirkungsebenen. Da sind auf der physiologischen Ebene der Stimmapparat, der Atemapparat und der Artikulationsapparat, die trainiert werden. Das sind alles Muskeln und Sehnen, da fließt Energie, da muss der Atemstrom gemanagt werden. An der Atmung hängt auch das Herz-Kreislauf-System, also unser ganzes Leben. Die psychologische Ebene des Singens ist das Gemeinschaftsgefühl. Also das Gefühl, dass es anders klingt, wenn zwei oder mehr Menschen singen. Meistens klingt es besser. Wenn man zu- sammen singt, geht man mehr aufeinander zu und weniger aufeinander los …

Weil beim Singen eine Art Akzeptanz entsteht?

Ja. Das hat man etwa mittels sozialpsychologischer Tests über Einstellungen und Vorurteile bei orthodoxen und weltlichen Juden aus Israel untersucht. Das gemeinsame Singen der Nationalhymne führte dazu, dass sie mehr Toleranz füreinander zeigten. Dass die jeweils andere Gruppe stärker als Mitbürger:innen wahrgenommen wurde und das Gemeinsame, Verbindende etwas mehr wog als das, was die beiden Gruppen voneinander trennt. Es braucht nicht unbedingt die Nationalhymne und es braucht auch nicht viele Worte. Es braucht eine Synchronizität, ein gemeinsames Tun – also etwa einen Anlass, gemeinsam zu singen, um etwas entstehen zu lassen und den anderen als Menschen zu erkennen.

Den anderen als Menschen zu erkennen? Wie genau meinen Sie das?

Wenn man zum Beispiel zehn Kinder für sich in einem Raum spielen lässt, werden die nicht mitbekommen, dass da andere Kinder sind. Die sind dann in ihrem Tunnel und spielen vor sich hin. Wenn ich die Kinder aber gemeinsam singen oder sich bewegen lasse, dann merken sie, dass da andere Kinder sind. Das heißt, dass gemeinsames Singen die gegenseitige Wahrnehmung fördert – und ich kann nur wertschätzen, was ich wahrnehme beziehungsweise womit ich mich vereint fühle.

Das Singen im Chor schafft also Nähe?

Es schafft Nähe und Vertrauen. Vertrauensbildende Maßnahmen sind das, was unserer Gesellschaft weitgehend abhanden gekommen ist. Eben auch, weil uns soziale Medien letztlich mehr isolieren als verbinden. Wir vergessen mitunter, dass da am anderen Ende des Kanals Menschen sitzen.

Es heißt auch, Chorsingen mache glücklich …

Es gibt diese berühmten Studien aus dem Sport, bei denen man festgestellt hat, dass bei Langstreckenläufer:innen körpereigene Opiate ausgeschüttet werden, das sogenannte Runnerʼs High. Ähnliches passiert beim Singen. Und dann gibt es auch Icebreaker-Effekte – in dem Sinne, dass sich sehr schnell Gefühle von Gruppenbindung einstellen.

Sänger:innen im Chor verstehen sich ohne viele Worte, wenn sie zusammen singen, und fühlen sich gut aufgehoben. Außerdem bewirkt Singen auch, dass die Schleimhäute der oberen Atemwege dazu angeregt werden, mehr Proteine gegen virale und bakterielle Infektionen auszuschütten. Das hat man in mehreren Studien anhand von Immunglobulin A im Speichel darstellen können.

Das stärkt das Immunsystem …

… und es reduziert Stress. In Berlin gibt es jetzt eine erste NAKO-Gesundheitsstudie, bei der ein Fragebogen zum Thema »Musikalische Aktivität als Gesundheitsfaktor« eingesetzt wird. Das heißt, wir werden in den nächsten Jahrzehnten erfahren, ob Chorsänger:innen länger leben oder nicht.

Prof. Dr. Gunter Kreutz lehrt seit 2008 Systematische Musikwissenschaften an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen psychologische, körperliche und soziale Bedeutungen von Singen, Musizieren und Tanzen unter Laien. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Fachpublikationen und Sachbücher.

Paulus zum Mitsingen – eine Premiere für alle

Philharmonie Berlin, 17.5.2026 So 15:30 Uhr

Mitsingkonzert

Felix Mendelssohn Bartholdy

»Paulus« op. 36, Oratorium für Soli, Chor und Orchester

Eine ganz besondere doppelte Premiere können Sie am 17. Mai 2026 erleben. An diesem Tag wird Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium »Paulus« zum ersten Mal in einem unserer Mitsingkonzerte aufgeführt – unter der Leitung unseres Ehrendirigenten Simon Halsey, für den dieses Ereignis ebenfalls eine Novität ist: »Für mich wird es das allererste Mal sein, dass ich den ›Paulus‹ dirigiere! Mendelssohn bedeutet mir sehr viel. Wir haben sogar einiges gemeinsam: Er lebte und arbeitete in Berlin, und er konnte einige seiner größten Erfolge in Birmingham feiern. Das sind die beiden Städte, mit denen ich mich selbst tief verbunden fühle.« Bei der Konzeption seines ersten Oratoriums, das von der Bekehrung und Apostelwerdung des Paulus erzählt, ließ Mendelssohn sich in vieler Hinsicht von den Passionen Johann Sebastian Bachs inspirieren. Dem Chor kommt dabei eine herausragende Rolle zu: Hochdramatische Turba-Chöre und herrliche Choräle warten auf 1300 Sänger:innen.

Wo Musik auf Meinung trifft

RundfunkchorLounge

»Von Geld und Gier – Musikalisch über den Wert der Dinge«

2.10.2025 Do 19:30 Uhr
Heimathafen Neukölln

»Fake News – Zwischen Fakt und Fiktion«

23.4.2026 Do 19:30 Uhr
Heimathafen Neukölln

»Die andere Hälfte des Olymp – Frauen, Macht und Mythos«

2.7.2026 Do 19:30 Uhr
Heimathafen Neukölln

In unserer RundfunkchorLounge bleibt nichts unbesungen und kaum etwas ungesagt. Auch in der Saison 2025/26 widmen wir uns gezielt Themen, die die Gesellschaft bewegen: Im Programm »Von Geld und Gier« am 2. Oktober 2025 verpassen wir mit Klängen zwischen Barock, Beatles und Bling-Bling dem schnöden Mammon musikalische Denkzettel. Außerdem wollen wir in einem Expertendialog die Geschichte des Geldes ergründen. In der zweiten Lounge, die passenderweise am Tag des Buches, am 23. April 2026, stattfindet, haben Sie die einmalige Gelegenheit, gesungenen Fake News zu lauschen. So der aktuelle Begriff – das Phänomen selbst ist keineswegs neu. Propaganda, Gerüchte und Räuberpistolen begleiten seit jeher die Abgründe der Menschheit und haben auch in der Musik Spuren hinterlassen, denen wir in dieser Lounge folgen. Und zum Saisonabschluss werden wir am 2. Juli 2026 musikalischen Genderfragen nachgehen. Dafür wenden wir uns unter anderem den alten Griechen – oder besser: den alten Griech:innen – zu, in deren mythologischem Kosmos non-binäre Identitäten ihren ganz selbstverständlichen Platz hatten. Nach einer Pause während der Jubiläumssaison kehrt die beliebte Veranstaltung wieder zurück in den Heimathafen Neukölln.

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Abonnements

Wollen Sie die Konzerte des Rundfunkchores Berlin regelmäßig besuchen und dabei in die große Vielfalt der Chormusik eintauchen? Hier bietet sich eines unserer Abonnements an, die sich auch preislich lohnen. Ob das große Abo »Chor und Orchester«, bei dem Sie den Rundfunkchor zusammen mit Spitzenorchestern erleben können, das Abo »Mitsingkonzert plus«, oder unser Lounge-Abo, bei dem Sie mit uns drei RundfunkchorLounges erleben können – hier ist für alle etwas dabei.

Wer wir sind

Ein breit gefächertes Repertoire, ein flexibles, reich nuanciertes Klangbild, makellose Präzision und packende Ansprache machen den Rundfunkchor Berlin zu einem der herausragenden Chöre der Welt. Für die Qualität unserer Aufnahmen stehen zahlreiche Auszeichnungen, darunter drei Grammy Awards. Wir sind fester Partner der bedeutenden Orchester und Dirigent:innen, musikalischer Botschafter unserer Stadt in den großen Konzerthäusern der Welt und doch viel mehr als ein reiner Konzert- und Studiochor. Denn neben unserem chorsinfonischen Kernrepertoire beschreiten wir stets neue Wege mit Projekten, die das klassische Konzertformat aufbrechen und Chormusik mit anderen Kunstformen in Interaktion treten lassen.

Campus – Angebote für Nachwuchstalente

Nachwuchsförderung wird beim Rundfunkchor Berlin groß geschrieben. Wir bieten unterschiedliche Förderprogramme für den ambitionierten Chornachwuchs an – von unserer Akademie, die vier Gesangsstudierende über ein halbes Jahr in den professionellen Konzertbetrieb einbindet, bis zum zweiwöchigen Intensivkurs in der Schola.

SING! – Singen im Grundschulalltag

Unser preisgekröntes Bildungsprogramm SING! fördert gezielt die Jüngsten. Geschulte Musikpädagog:innen bilden das Lehrpersonal an Berliner Grundschulen im Singen mit Kindern aus. Mitglieder des Chores begleiten das SING!-Projekt als Pat:innen, besuchen die Kinder in ihren Schulen und vermitteln ihnen einen Einblick in das Leben als professionelle Sänger:in.

Gemeinsam für großartige Chormusik

Die Freunde und Förderer des Rundfunkchores Berlin e. V. feiern in diesem Jahr ihr 25. Jubiläum. Sie unterstützen die vielseitigen Projekte des Chores und tragen dazu bei, dass dieses internationale Spitzenensemble auch zukünftig besondere Musikerlebnisse bieten kann. Denn ein außergewöhnlicher Chor verdient außergewöhnliches Engagement. Als Mitglied des Fördervereins haben Sie die Gelegenheit, den Chor hautnah zu erleben. Sie genießen ein Vorkaufsrecht auf unser beliebtes Mitsingkonzert und unterstützen vor allem die Förderung des professionellen Chornachwuchses.

Insights

Wer mehr über den Rundfunkchor Berlin erfahren möchte, wird im Blog auf unserer Webseite fündig: Hier halten wir Sie über aktuelle CD-Veröffentlichungen auf dem Laufenden, bieten spannende Einblicke in die Welt hinter der Bühne und stellen in regelmäßigen Interviews die Mitglieder und Mitarbeiter:innen des Chores vor.

Rundfunk-Orchester und -Chöre gGmbH Berlin (ROC)​

Die ROC zählt zu den größten Klassik-Veranstaltern Deutschlands und beschäftigt derzeit rund 330 Mitarbeiter:innen im künstlerischen und organisatorischen Betrieb. Mit rund 200 Konzerten in Berlin und auf Gastspielreisen in die bedeutenden Musikzentren der Welt erreichen ihre vier Ensembles jährlich um die 200.000 Zuhörer:innen und über die Radiosender Deutschlandfunk Kultur, Deutschlandfunk und rbbKultur sowie diverse Streaming-Plattformen noch einmal um die 1,8 Millionen Menschen.

Statements der Freunde und Förderer zum 25. Jubiläum des Fördervereins

 

»Von meinem Vater, einem Kapellmeister, musikalisch geprägt, geht es mir um Präzision und Gestaltung, um Musik, die unter die Haut geht und die Seele berührt. Solch ein erstes Erlebnis mit dem Rundfunkchor Berlin war eine konzertante Aufführung von Wagners ›Der fliegende Holländer‹ in der Philharmonie. Wie diese Leistung erarbeitet wird, durfte ich bei Proben im Haus des Rundfunks erfahren. So bin ich Fan vom Rundfunkchor Berlin geworden und lasse seit 2006 kein Mitsingkonzert aus.
Es ist für mich Dank und Ehre, als Fördermitglied den Chor in seinen Aufgaben zur Förderung des Nachwuchses von Klein bis Groß zu unterstützen.
Musik vermittelt Zusammengehörigkeitsgefühl, Frieden
im Herzen.«

Dr. Susanne Reinecke

 

»2005 hörte ich in einem Konzert einen Chor singen – den Rundfunkchor Berlin –, dessen Klang mir von irgendwoher vertraut schien. War das nicht der Chor von meiner uralten Schallplatte mit dem Requiem von Brahms? Aber nein, es konnte doch nicht sein, dass ein Chor ein Klangbild über Jahrzehnte bewahrt … Zu Hause kramte ich sofort diese Platte heraus. Siehe da, es war ebenjener Rundfunkchor Berlin, der soeben im Konzert gesungen und dessen Aufnahme von 1974 ich viele Jahre zuvor oft gehört hatte. Welch ein großartiger Chor! Diesen wollte und möchte ich unterstützen. Mit den Freunden und Förderern, denen ich damals beitrat, kann ich das ein kleines bisschen tun.«

Doris Friedrich

 

»Singen verbindet. Das ist in unserer Welt aktueller denn je. Der Rundfunkchor Berlin als einer der renommiertesten Chöre Deutschlands lebt genau das in vielfältiger Weise. Neben spektakulären Konzerten ist der Chor auch immer bestrebt, in die breite Öffentlichkeit hineinzuwirken. Das passiert mit Bildungsarbeit, aber auch zum Beispiel durch die Mitsingkonzerte, die weit über Berlin hinaus jedes Jahr Sängerinnen und Sänger anziehen. Diese wichtige Arbeit braucht auch eine breite Unterstützung, finanziell, ideell und tatkräftig. Und genau das ist der Grund, warum ich Mitglied im Förderverein bin!«

Dr. Astrid Kleinau-Kleffe

 

»Es ist ein Geben und Nehmen, das beiden Seiten Kraft spendet und sehr wohltut. Das Singen in einem Chor begleitet mich seit dem dritten Schuljahr. Damals wurde an den Schulen noch großer Wert auf das gemeinschaftliche Singen gelegt, weil man wusste, dass es die Freude am Lernen steigert und die Persönlichkeitsentwicklung fördert. Das Engagement des Fördervereins, den Rundfunkchor Berlin als exzellentes Ensemble mit bemerkenswertem künstlerischen Potenzial zu unterstützen, kann nicht hoch genug geschätzt und gewürdigt werden. In Zeiten knapper Kassen und wirtschaftlicher Unsicherheit wird das immer schwieriger. Es bleibt nur zu hoffen, dass die gegenwärtige ›Rotstiftpolitik‹ keine weiteren Ausmaße annimmt und man auch zukünftig Kunst und Kreativität den gebührenden Platz in der Gesellschaft einräumt, sodass wir uns noch viele Jahre auf wunderbare Aufführungen unseres Berliner Rundfunkchores freuen können.«

Uta Rothenburg

 

»Der Rundfunkchor Berlin ist ein Juwel unter den Chören dieser Welt. Als Zuhörende lassen wir uns immer wieder aufs Neue verzaubern, als Mitsingende bei Projekten von der Begeisterung des Chores anstecken. Darum ist es für uns eine Ehre und Verpflichtung, den Chor über den Förderverein unter anderem bei seiner Arbeit mit jungen Menschen zu unterstützen. Auch werden auf diese Weise neue Werke oder Inszenierungen an außergewöhnlichen Orten für den Chor ermöglicht.«

Beatrix und Lorenz Flatt