In manchen Fällen ist der Zusammenhang von Kunst und Leben, von Form und Empfindung derart präsent, dass man ihn nicht ignorieren kann. So etwa im Fall von Antonín Dvořáks beeindruckendem „Stabat Mater“: Nach dem plötzlichen Kindstod seiner neugeborenen Tochter Josefa begann der tschechische Komponist mit der Vertonung des mittelalterlichen „Stabat mater“, einem Text, der die Schmerzen und Leiden Marias angesichts des Todes Jesu behandelt – die Trauer der Mutter um das Kind.
Wie persönlich diese Arbeit für Dvořák war, lässt sich auch an der Tatsache ablesen, dass „Stabat Mater“ das erste Stück war, das er ohne konkreten Kompositionsauftrag anging. Bald jedoch musste er die Arbeit daran wieder niederlegen, neue Auftragsarbeiten hielten ihn voll in Beschlag. Als dann im darauffolgenden Jahr seine zwei weiteren, bereits älteren Kinder starben und der Komponist und seine Frau kinderlos zurückblieben, vollendete er das „Stabat Mater“. Es ist eines der traurigsten Stücke der Musikgeschichte, durchtränkt vom Leid des Hinterbliebenen, hochemotional und empfindsam. Mit den Berliner Philharmonikern und unter Leitung des tschechischen Dirigenten Jakub Hruša – ein bewegendes Ereignis.
In some cases, the connection between art and life, between form and feeling is so strong that you can’t ignore it. This is the case, for instance, with Antonín Dvořák’s remarkable “Stabat Mater”: after the sudden death of his newborn daughter Josefa, the Czech composer began to set the medieval “Stabat Mater” to music—a text that deals with Mary’s pain and suffering at the death of Jesus, a mother mourning her child.
Just how personal this work was for Dvořák can also be seen in the fact that “Stabat Mater” was the first piece he tackled without a concrete commission for a composition. Soon, however, he had to lay down work on it again, as new commissions kept him completely tied up. When his two surviving children, already older, died in the following year, leaving the composer and his wife childless, he completed the “Stabat Mater”. It is one of the saddest pieces in the history of music, permeated with the suffering of the bereaved, highly emotional and sensitive. With the Berlin Philharmonic and conducted by the Czech conductor Jakub Hruša—a moving experience.