Erstmals präsentiert sich unsere Schola nicht im Anschluss an ein Sinfoniekonzert, sondern in einem eigenständigen Konzert am Vorabend: einem Late-Night-Konzert in der St. Matthäus-Kirche im Rahmen des Musikfests Berlin. Eröffnet wird das knapp einstündige Programm mit Igor Strawinskys »Elégie« für Viola solo, das Tabea Zimmermann, die führende Bratschistin unserer Zeit, spielen wird. Es folgt »Rothko Chapel«, das Morton Feldman 1971 für eine Aufführung im gleichnamigen Meditationsraum in Houston, Texas, schrieb. 14 Gemälde des amerikanischen Malers Mark Rothko verleihen dem Raum eine Atmosphäre der Stille und Besinnung, und ein solches Gefühl evoziert auch Feldmans ungewöhnlich besetztes Werk für Soli, Chor, Viola, Celesta und Schlagzeug. Von meditativem Charakter ist schließlich auch »Four2«, ein A-cappella-Spätwerk von John Cage. Die Sänger sind talentierte Gesangsstudenten, die zum Zeitpunkt des Konzerts gerade einen zweiwöchigen Intensivkurs bei unserem Ensemble hinter sich haben. Denn in jeder Saison geben wir 20 bis 30 jungen Sängerinnen und Sängern die Chance, in die Arbeit eines Profichores hineinzuschnuppern, indem sie an der Probenarbeit teilnehmen und unter Leitung von Benjamin Goodson ein eigenes Programm erarbeiten.
Am 16. September sind die Scholaren dann als Teil des großen Rundfunkchores Berlin in der Philharmonie zu erleben: Unter Leitung von Robin Ticciati singen sie gemeinsam mit uns die »Parsifal«-Suite und Debussys »Le Martyre de Saint Sébastien«.